Das Igel-Drama im Aargau geht in die nächste Runde: Nach der Schliessung einer Igelstation kommen Vorwürfe gegen die Betreiber ans Licht.
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Die Igelstation in Oberentfelden AG soll geschlossen werden. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach einem Mitarbeiter-Streit muss die Igelstation in Oberentfelden AG schliessen.
  • Für einen solchen Schritt müssen «gravierende Mängel» festgestellt werden.
  • Jetzt wehrt sich die Leiterin der Station gegen die Vorwürfe.
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Nach einem Mitarbeiter-Zoff müssen rund 100 Aargauer Igel umziehen: Der Igelstation in Oberentfelden wurde die Bewilligung entzogen – jetzt geht sie zu.

Über die Gründe der Schliessung liegen sich die Igel-Freunde in den Haaren. Ein ehemaliger Igelhelfer behauptet, eine frustrierte Ex-Mitarbeiterin habe die Station aus «Rache» bei den Behörden gemeldet.

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Rund 100 Aargauer Igel müssen umziehen. (Symbol
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Das Veterinäramt hat in der Igelstation in Oberentfelden AG Mängel festgestellt. (Symbolbild)
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Eine ehemalige Mitarbeiterin soll sich nach der Kündigung an das Amt gewandt haben. (Symbolbild)
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Die Leiterin der Station wehrt sich gegen die Vorwürfe gegen ihre Station. (Symbolbild)
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Seit fast 40 Jahren werden in der Station Igel aufgepäppelt. (Symbolbild)

Er ist der Ansicht, die Bewilligung wurde den Betreibern wegen unwichtigen Kleinigkeiten entzogen. «Es fehlen an einer Box fünf Zentimeter Auslauf. Dann heisst es, die Igel würden gequält, was hinten und vorne nicht stimmt!»

«Gravierende Mängel»

Anders stellt jetzt Kantonstierärztin Barbara Thür das Igel-Drama dar. Gegenüber dem Sender «TeleM1» sagt sie: «Weder die Abteilung Landschaft und Gewässer, noch der Veterinärdienst schliessen eine Station leichtfertig.»

Sie erklärt: «Da müssen schon gravierende Mängel vorhanden sein.» Beispielsweise bei der medizinischen Behandlung der Igel. Der Igelstation wird zudem vorgeworfen, todkranke Tiere seien nicht von ihrem Leid erlöst worden.

Igelstation-Chefin wollte leidenden Tieren «Chance geben»

Es sind Vorwürfe, die Igel-Stationsleiterin Danielle Lenzin nicht auf sich sitzen lassen will. «Ich wäge das immer ab: Wenn der Igel eine Chance hat, bekommt er sie. Wir bekommen sie ja auch!», meldet sie sich jetzt zu Wort.

Auch bei der medizinischen Versorgung soll alles korrekt über die Bühne gegangen sein. Im TV zeigt Lenzin Listen, in denen aufgeführt ist, in welchen Dosierungen die verschiedenen Medikamente verabreicht werden sollen.

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Ein Igel auf einer Pflegestation. - Keystone

Die Aargauer Igel-Retterin ist am Boden zerstört. «Ich wollte in Frieden aufhören und noch nicht jetzt, sondern die Station in ein paar Jahren übergeben», sagt Lenzin.

Haben Sie ein Igel-Häuschen im Garten?

Was genau hinter der Schliessung steckt, ist weiterhin unklar. Weil das Verfahren noch läuft, äussert sich das Departement für Gesundheit und Soziales nicht zu den Gründen für die Bewilligungs-Entziehung.

Inzwischen sind die Igel-Boxen in Oberentfelden alle nicht mehr bewohnt. Das Schicksal der Aargauer Auffangstation ist allerdings noch nicht besiegelt: Die Betreiberin kann jetzt noch zu den schriftlich mitgeteilten Mängeln Stellung nehmen, erklärt Kantonsärztin Thür. «Das Verfahren läuft noch.»

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