Der Kanton Aargau startet ein Projekt, um die Verlandung des Klingnauer Stausees zu verlangsamen und seinen Charakter zu erhalten.
Stausee
Stausee Klingnau (Archivbild) - Keystone
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Der Kanton Aargau will mit einem neuen Projekt den Charakter des Klingnauer Stausees erhalten. Mit verschiedenen Massnahmen soll die Verlandung des Stausees im unteren Aaretal gebremst werden, wie der Kanton am Montag mitteilte.

Dabei sollen neue Flachwasserzonen geschaffen um das international bedeutende Naturschutzgebiet längerfristig zu erhalten, wie das Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) schreibt.

Für 2,5 Millionen Franken soll ein neuer Damm die Ablagerung weiterer Sedimente unterbinden und so die Verlandung wesentlich verlangsamen.

Zudem soll an vier Stellen Sediment auf eine Tiefe von 0,5 Metern ausgebaggert oder abgesaugt werden, um neue Flachwasserzonen zu schaffen. Das entnommene Material soll vollumfänglich entsorgt oder verwertet werden, wie das BVU schreibt.

Kontrolle über weitere Entwicklung

Mit einem Monitoring soll dann über etwa vier Jahre die weitere Verlandung und Entwicklung beobachtet werden. Schon 2016 war ein Projekt für die Reaktivierung eines Seitenarms der Aare im Stausee genehmigt worden.

Eine 2020 vom Verwaltungsgericht gutgeheissene Beschwerde der Fischereiverbände verlangte jedoch, dass die entfernten Sedimente vollständig in einer Deponie zu entsorgen seien.

Damit hätten sich die Kosten des Projekts mehr als verdoppelt, schreibt das BVU. Zudem seien beim Hochwasser im Sommer 2021 zusätzliche Sedimente angeschwemmt worden. Mit dem neuen Projekt, dessen Pläne bis am 17. Mai öffentlich aufliegen, solle nun «das Kosten-Nutzen-Verhältnis deutlich verbessert und die Risiken minimiert werden».

Ein Paradies für Vögel

Der Klingnauer Stausee ist ein beliebtes Naherholungsgebiet und gilt auch als internationales Vogelparadies. Der Jahrzehnte dauernde Sedimenteintrag, der wegen der früheren Einleitung von Industrieabwasser erhöhte Schadstoffkonzentrationen aufwies, hat eine stetige Verlandung des Sees bewirkt.

Bei Laboranalysen wurden unter anderem polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und polychlorierte Biphenyle (PCP) festgestellt. Diese krebsauslösenden Chemikalien waren bis in die 1980er Jahre als Hydraulikflüssigkeit und Weichmacher verwendet worden.

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