200 Jahre Waffenplatz Thun
Das Wichtigste in Kürze
- Der Waffenplatz in Thun ist 200 Jahre alt.
- Es ist der älteste Waffenplatz der Schweiz.
Die Schweizer Armee feiert heute Samstag mit einem Tag der offenen Tür das 200-jährige Bestehen des Waffenplatzes Thun, des ältesten Waffenplatzes in der Schweiz. Auf die Besucher warten zahlreiche Vorführungen und Ausstellungen.
Zu sehen sind etwa Demonstrationen der Panzer- und Artillerietruppen, die in Thun ihr Ausbildungszentrum haben. Besucher erhalten auch einen Einblick unter anderem in die Tätigkeit des Kompetenzzentrums Kampfmittelräumung, der Feldpost und der Höheren Kaderausbildung der Armee.
In den Ausstellungen geht es beispielsweise um die Entwicklung des Waffenplatzes und um das Verhältnis zur Stadt Thun. Alles in allem werden den Besuchern mit den Demonstrationen und Ausstellungen die ehemaligen und aktuellen Nutzer des Waffenplatzes näher gebracht, schreibt die Armee in einer Mitteilung.
F/A-18-Vorführung über dem Waffenplatz
Auf dem Programm des Tags der offenen Tür auf dem Waffenplatz steht auch eine Vorführung von F/A-18-Kampfjets der Luftwaffe. Die Armee erwartet zwischen 25'000 und 30'000 Besucher. Zwischen Bahnhof Thun und Waffenplatzgelände wird ein Pendelbus in Betrieb stehen. Die Armee empfiehlt die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
1818 beschloss die Tagsatzung, in Thun eine eidgenössische Zentral-Militärschule zu gründen. Thun stach damals Bern, Zürich, Luzern und Lenzburg aus.
Mit der weitläufigen Allmend verfügte Thun über einen idealen Ausbildungsplatz und punktete mit der zentralen Lage in der Schweiz. Am 1. August 1819 wurde die Zentral-Militärschule eröffnet.
500'000 Übernachtungen pro Jahr
Heute umfasst der Waffenplatz Thun ein Areal von 6,5 Quadratkilometern, ist also etwas grösser als beispielsweise der Baldeggersee im Kanton Luzern. 730 Gebäude stehen auf diesem Gelände und es bietet 3000 Arbeitsplätze. Der Kasernenkomplex verzeichnet pro Jahr 500'000 Übernachtungen.
Der Waffenplatz Thun ist laut der Armee einer der wichtigsten der Schweiz geblieben. Ausser Panzer- und Logistiktruppen nutzen auch Rekrutenschulen der atomaren, biologischen und chemischen (ABC-)Abwehr aus Spiez und der Elektronischen Kriegsführung in Jassbach im Emmental das Thuner Gelände.
Das Mechanisierte Ausbildungszentrum (MAZ) in Thun mit seinen Fahr- und Schiesssimulatoren gehört laut Schweizer Armee zu den europaweit modernsten Zentren für simulationsgestützte militärische Ausbildung.
Besuch in historischer Kaserne
Zum Programm des Tags der offenen Tür gehört auch die Nachbildung eines eidgenössischen Truppenlagers von 1842 auf Thuns Grosser Allmend. Zudem werden die Besucher einen Teil der Mannschaftskaserne 1 besichtigen können, welche derzeit umgebaut wird.
Sie gilt als eine der wichtigsten historischen Kasernenbauten der Schweiz und ist ein Blickfang bei der Einfahrt der Züge von Bern her nach Thun. Dieses historische Gebäude hat auf der Hinterseite einen modernen, runden Anbau mit Sanitäranlagen erhalten, wie am Mittwoch bei einem Rundgang für Medienschaffende zu sehen war.