Zürcher 1. Mai wurde von friedlichem Umzug, unbewilligter Nachdemonstration und mehreren Festnahmen geprägt.
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Demonstration zum 1. Mai in Zürich. (Archivbild) - Keystone

Der 1. Mai ist in Zürich von einem friedlichen offiziellen Umzug und einer unbewilligten Nachdemonstration geprägt gewesen. Mehrere Personen wurden festgenommen.

Der Tag der Arbeit begann am Vormittag mit dem offiziellen Umzug des Zürcher Gewerkschaftsbundes. Dieser mobilisierte mit dem Schlagwort «Kapitalismus macht krank» vor allem für ein Ja zur Prämienentlastungs-Initiative am 9. Juni.

Rund 10'000 Personen zogen friedlich vom Helvetia- zum Sechseläuteplatz. Einige Vermummte begingen jedoch Sachbeschädigungen. Versprayt wurden Schaufenster von Credit Suisse, UBS, Franz Carl Weber, Müller Drogeriemarkt und Läderach.

Sachbeschädigung an der Bahnhofstrasse

An der Bahnhofstrasse wurde gemäss einer Mitteilung der Stadtpolizei eine Scheibe eingeworfen. Wie immer gesellten sich auch viele andere Gruppierungen zum Umzug, in diesem Jahr etwa ein grosser «Palästina-Block».

Für den Nachmittag hatten Linksradikale zu einer unbewilligten Kundgebung an der Langstrasse aufgerufen. Nach Angaben der Stadtpolizei versammelten sich um 15 Uhr mehrere Dutzend, mehrheitlich vermummte Personen.

Die Polizei war mit einem Grossaufgebot vor Ort. Sie kesselte die Personen ein, wie eine Reporterin der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vor Ort feststellte.

Polizeieinsatz und Festnahmen

Die Polizei schrieb dazu, sie habe die Kundgebung dank eines raschen Einsatzes unterbinden können. Darauf hätten sich neue Gruppierungen gebildet, die sich, wenn sich die Polizei näherte, wieder zerstreuten.

Gemäss den Beobachtungen einer Reporterin der Nachrichtenagentur Keystone-SDA handelte es sich um das bekannte Katz-und-Maus-Spiel von Linksautonomen mit der Polizei. Zahlreiche Schaulustige verfolgten das Geschehen. Die Polizei empfahl auf der Plattform X, der Demonstration fernzubleiben.

Mehrere Dutzend Personen seien kontrolliert, weggewiesen und wegen der Teilnahme an einer unbewilligten Demonstration verzeigt worden, teilte die Polizei mit. Bis am frühen Abend habe sie neun Personen für weitere Abklärungen festgenommen und auf eine Polizeiwache gebracht.

Kritik an Vorgehen der Polizei

Die Juso Zürich kritisierten in einer Mitteilung das Vorgehen der Polizei als «menschenrechtswidrig». Für sie sei «die revolutionäre Nachdemo ein wichtiges Zeichen». Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigten, dass sie den Kapitalismus, der für die multiplen Krisen verantwortlich sei, überwinden wollten.

Die SVP des Kantons Zürich zeigte sich in einer Mitteilung dagegen «besorgt» über die erneuten Ausschreitungen. Sie forderte, dass der 1. Mai als kantonaler Feiertag abgeschafft und statt dessen der «Sächsilüüten-Montag» zum Feiertag erklärt werde.

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