An der diesjährigen Feier zum 1. August auf dem Rütli wird kein Mitglied des Bundesrats anwesend sein. Das hat seine Gründe, sagen die Veranstalter.
Kein Bundesrat an der 1. August Feier auf dem Rütli. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Traditionell findet am 1. August eine Feier auf dem Rütli statt.
  • Dieses Jahr wird allerdings kein Bundesrat und keine Bundesrätin anwesend sein.
  • Die Veranstalter sehen darin kein Problem. Im Gegenteil.

Wenn heute am 1. August die Schweiz ihren mittlerweile 728sten Geburtstag feiert, werden nicht nur Feuerwerke in den Himmel geblasen. Es ist auch der Tag der grossen Reden. So auch auf dem Rütli, der gerne und oft genannten «Wiege der Eidgenossenschaft».

Dort, wo gar SVP- oder JUSO-Oberhäupter Regeln brechen, um am geschichtsträchtigen Ort ihre Parolen zu schwingen. Doch geht es um den wichtigsten Feiertag der Eidgenossenschaft, bleibt der Bundesrat dem Rütli fern. An der Feier hält stattdessen die Ex-Bundesrats-Kandidatin und Regierungsrätin Heidi Z'graggen eine Ansprache.

1. August ohne Bundesrat - Kein Problem

Dass dieses Jahr kein Bundesrat auf dem Rütli zugegen sein wird, hat laut der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft (SGG) einen Grund. «Es gibt keine Regelung dafür, dass ein Bundesrat jährlich das Rütli besucht und eine Rede hält», sagt Geschäftsleiter Lukas Niederberger.

Man habe sich dafür entschieden, wieder einem Vertreter aus der Urschweiz die Möglichkeit einer Rede auf dem Rütli zu geben. Als letzter «Urschweizer» hatte sich Hansheiri Iderkum 2011 auf dem Rütli ans Schweizer Volk gewandt.

Rütli
SGG-Chef Lukas Niederberger posiert auf dem Rütli, wo jedes Jahr die grosse 1. August Feier stattfindet. - Keystone

Vor diesem Hintergrund sieht Niederberger auch keinen Nachteil darin, dass die Bundesregierung am 1. August nicht anwesend sein wird. «Man darf das Fehlen des Bundesrats auf dem Rütli in diesem Jahr nicht negativ interpretieren», so der St. Galler.

Bundesräte entscheiden selbst

Diplomatisch klingt der Tenor aus dem Bundeshaus. «Die Bundesrätinnen und Bundesräte bestimmen selber, wo sie auftreten», sagt Ursula Eggenberger von der Bundeskanzlei. Da sehr viele Anfrage für Auftritte eingingen, könnten die Magistratpersonen nur einen Bruchteil der Auftritte am ersten August wahrnehmen.

Dabei achte man darauf «dass andere Kantone und Landesteile, sowie die Auslandschweizerinnen und -schweizer» berücksichtig werden. Ein Blick auf das Programm der Bundesräte zeigt indes auch, welch Reise einzelne auf sich nehmen.

SVP-Bundesräte rennen durch die Schweiz

Auffallend ist dabei im aktuellen Wahljahr das grosse Engagement der beiden SVP-Bundesräte. Bundespräsident Ueli Maurer hielt am 31. Juli in Herzogenbuchsee BE eine Ansprache.

Am 1. August ist er am Fête des Vignerons in Vevey VD anzutreffen. Zudem hält er an einem seiner Heimatorte, im zürcherischen Hinwil, die Festansprache.

Bundesräte 1. August Ansprachen
Ueli Maurer wird seine offizielle 1.August-Ansprache heute halten. - Keystone

Gleich zwei randvolle Tage investiert Wirtschaftsminister Guy Parmelin. Der gelernte Weinbauer wanderte am Vortag des Nationalfeiertages mit Journalisten durch seine Waadtländer-Heimat. Am Abend sprach er an der Feier in Gletterens FR.

Am 1. August hält der SVP-Bundesrat gleich drei Reden. Dies bei den Bundesfeiern auf dem Weissenstein SO und in den beiden Waadtländer Gemeinden Rueyres und Etoy.

Aussenminister Ignazio Cassis sprach am Vorabend an der Bundesfeier in Krauchtal BE, am 1. August an einem Brunch in L'Etivaz und am Abend im heimatlichen Chiasso.

Je eine Rede zum 1. August halten Innenminister Alain Berset und die drei Bundesrätinnen. Berset tritt eine in Yverdon-les Bains VD auf. Seine Parteikollegin Simonetta Sommaruga redet an der Bundesfeier in Gruyères FR.

Fraktionsausflüge
SP-Bundesrätin Simonetta Sommaruga beim steilen Aufstieg. - Nau/Christof Vuille

In ihre Heimatkantone zieht es Justizministerin Karin Keller-Sutter und Verteidigungsministerin Viola Amherd. Keller-Sutter hält am 31. Juli eine Ansprache in Rorschach SG und Viola Amherd spricht in Münster VS zur Festgemeinde.

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