Umweltorganisationen verzeichnen einen grossen Erfolg in der Karibik: Die Sombrero-Insel konnte renaturiert werden.
Sombrero-Biene
Auf der Sombrero-Insel steigen die Populationen von vom Aussterben bedrohten Arten wieder an – so auch von der Sombrero-Biene. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Sombrero-Insel in der Karibik verzeichnet eine Verbesserung der Biodiversität.
  • Dabei gelang es den beteiligten Organisationen, invasive Arten auszurotten.
  • Insgesamt 30 solcher Renaturierungsprogramme laufen aktuell auf den Offshore-Inseln.

Die winzige, unbewohnte Insel Sombrero in den karibischen Gewässern von Anguilla war einst fast völlig leer. Einzig Mäuse waren auf der Insel noch vorzufinden. Bis zur Renaturierung: Heute erstrahlt sie wieder in ihrer präkolonialen biologischen Vielfalt.

Auch auf Sombrero soll gezeigt werden, wie invasive Arten vollständig ausgerottet und einzigartige Ökosysteme geschützt werden können. Das erfolgt unter einer Reihe von Fallstudien in dieser Region. Die Karibikinseln gehören zu den drei weltweit führenden Regionen in Sachen Biodiversität. Das, trotz ihrer geringen Landmasse von nur 0,16 Prozent der Erdoberfläche,

Invasive Arten wie Ziegen und Ratten sorgten in diesen isolierten Ökosystemen schon seit geraumer Zeit für grosse Probleme. Auch auf Sombrero war die Situation kritisch: Mäuse machten Jagd auf heimische Reptilien und brütende Seevögel, das schadete der Biodiversität nachhaltig.

Eidechsenpopulation stark angestiegen

Mehrere endemische Arten wie der Sombrero-Windskorpion, die Sombrero-Biene und die Sombrero-Eidechse waren fast ausgestorben. Doch dank eines Programms lokaler Naturschützer mit Unterstützung grosser NGOs verbessert sich der Zustand: Innerhalb von zwei Jahren konnten sowohl die Mäuse ausgerottet als auch die Tierpopulationen wiederhergestellt werden.

Denken Sie solche Renaturierungsprogramme sollten vermehrt vollzogen werden?

So zählt die Eidechsenpopulation laut neuester Erhebung fast 900 Individuen. Zum Vergleich: Zu Beginn des Programms im Jahr 2021 waren es knapp unter 100.

Nachdem die Mäuse verschwunden waren, startete das «Anguillan National Trust» eine Wiederaufforstungskampagne, so berichtet das «Good News Network». Ziel war es, die einheimische Vegetation wiederherzustellen und so den Boden der Insel bei Hurrikanwinden zu stabilisieren.

«Insel sieht grüner und gesünder aus»

«Je vielfältiger die Vegetation ist, desto widerstandsfähiger wird sie gegenüber dem Klimawandel sein», sagt der anguillanische Naturschützer Devon Carter. «Bereits jetzt sieht die Insel grüner und gesünder aus. In Zukunft hoffen wir auf eine völlig andere Landschaft und viel mehr Wildtiere.»

Laut der NGO «Flora & Fauna» ist das Sombrero-Projekt nur eines von über 30 erfolgreichen Restaurierungsprojekten auf Offshore-Inseln. Alle haben schnell zu beeindruckenden Verbesserungen der Vegetationsdecke und zur Erholung zahlreicher einheimischer Arten geführt.

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