Anzahl der Tierversuche in Deutschland sinkt

Katharina Lehmann
Katharina Lehmann

Deutschland,

Die Zahl der in Deutschland für wissenschaftliche Zwecke eingesetzten Tiere ist im Jahr 2023 deutlich gesunken. Tierschützer begrüssen den Abwärtstrend.

Kaninchen
Die Anzahl der Tierversuche in Deutschland ist zurückgegangen. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Deutschland konnten erneut weniger Tierversuche verzeichnet werden.
  • Im Vergleich zum Vorjahr gab es 2023 einen Rückgang von 15,6 Prozent.

Laut dem deutschen Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist die Anzahl an Tierversuchen in Deutschland erneut deutlich gesunken.

Demnach wurden 2023 etwa 1,46 Millionen Wirbeltiere und Kopffüsser in Tierversuchen verwendet. Das entspricht einem Rückgang von 15,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Zudem wurden weitere rund 672'000 Tiere für wissenschaftliche Zwecke getötet.

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Die Gesamtzahl der erfassten Tiere, einschliesslich der nicht verwendeten und getöteten Tiere, beläuft sich somit auf etwa 3,5 Millionen.

In der Schweiz ist jedoch ein gegenteiliger Trend zu beobachten: Hierzulande wurden laut Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) letztes Jahr 595'305 Tiere für Forschungszwecke eingesetzt. Gemäss der Tierversuchsstatistik des BLV sind dies 1,6 Prozent mehr als 2022.

Positive Entwicklungen und Herausforderungen

Tierschutzorganisationen begrüssen den Abwärtstrend in Deutschland. Sie betonen jedoch, dass die Zahl der Versuchstiere immer noch zu hoch sei. Der Deutsche Tierschutzbund fordert eine umfassende Ausstiegsstrategie aus Tierversuchen.

Laut BfR handelt es sich um einen fast alle Forschungsbereiche betreffenden, fortgesetzten Trend.

Dennoch gebe es noch einige Herausforderungen, wie das «Good News Magazin» berichtet. Bestimmte Tierversuche können noch nicht vollständig ersetzt werden.

Die Entwicklung und Validierung alternativer Methoden sind daher zentrale Ziele zur Reduzierung des Tierschutzes. Forschende arbeiten intensiv daran, tierversuchsfreie Verfahren zu fördern.

Ein Schritt in Richtung tierversuchsfreier Zukunft

Der erneute Rückgang der Anzahl Tierversuche lässt erkennen, dass die Bemühungen um tierversuchsfreie Forschung Wirkung zeigen. Das langfristige Ziel bleibt aber, Tierversuche eines Tages vollständig zu ersetzen.

Kommentare

User #1566 (nicht angemeldet)

Die Informationen hier sind nicht präzise. Es gibt einen riesen Unterschied zwischen dem, was ein Tierversuch in der Europäischen Union und in der Schweiz bedeutet. Tiere, die für Organe getötet werden, werden in der Europäischen Union nicht gezählt, in der Schweiz jedoch schon, und sie gelten als Tierversuch, was in der EU nicht der Fall ist (EU Direktive 63/2010, Art. 3, Abs. 1). Deutschland ist, wie auch auf der BfR-Website angegeben, das einzige EU-Land, in dem über die Vorgaben der EU-Versuchstierrichtlinie 2010/63/EU hinaus auch Tiere erfasst werden, die für wissenschaftliche Zwecke getötet - die sind aber in der Statistik nicht gezählt. Wenn man sich diese Zahlen ansieht, sind es mehr als 600.000 Tiere – und sie sind in den von ihnen gemeldeten Statistiken nicht enthalten. In der schweizerischen Statistik sind sie es jedoch, da in der Schweiz die Tötung eines Tieres zu wissenschaftlichen Zwecken als Tierversuch gilt. Damit wurden in Deutschland in einem Jahr mehr Tiere für wissenschaftliche Zwecke (nur zur Organentnahme) getötet als in der Schweiz für alle Tierversuchsarten zusammen.

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