Computergames haben nicht unbedingt den besten Ruf. Schuld daran sind unzählige Studien, die den Mythos der digitalen Verblödung aufrecht erhalten – andere aber widerlegen ihn. Eine klare Antwort fällt demnach schwer.
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Ein Mann sitzt vor dem Computer. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Jährlich veröffentlichen Forscher Hunderte Studien zu Computerspielen und deren Auswirkungen - allesamt mit unterschiedlichen Ergebnissen.
  • Eine Analyse dieser Studien zeigt, dass der Mythos der digitalen Verblödung weder bestätigt noch widerlegt werden kann.
  • Somit können sich sowohl Befürworter als auch Gegner von Games ihr eigenes Weltbild zusammenstellen.

Was «World of Wordcraft», «League of Legends» und Co. mit Kindern und Jugendlichen anstellen, ist unter Experten seit Jahren umstritten. Die einen halten eine angemessene Beschäftigung mit Computerspielen für vorteilhaft, andere befürchten eine zunehmende Abstumpfung. Doch was sagen die unzähligen Studien nun wirklich aus?

Wie die «Aargauer Zeitung» berichtet, kommen veröffentlichte Studien tatsächlich vielfach zu unterschiedlichen Schlüssen – so auch bei dem allgemein bekannten Vorurteil der digitalen Verblödung. Dabei scheint allerdings der Befund eindeutig, dass Gamer beim Zocken beanspruchte Hirnfunktionen verbessern. So zeigen sich Trainingseffekte etwa beim räumlichen Vorstellungsvermögen oder in der kognitiven Kontrolle.

Aussage gegen Aussage

Aber Vorsicht: Eine Studie, rund um den Forscher Christian Montag der Universität Ulm, warnt vor extensivem Spielen. Das Forschungsteam verglich angefressene Gamer mit Probanden ohne ausgeprägte Spielernatur. Dabei kristallisierte sich heraus, dass die sogenannte graue Hirnsubstanz bei den Spielern stellenweise reduziert war. Und zwar im Orbitofrontalkortex, der zum für höhere Aufgaben zuständigen Stirnlappen gehört.

Doch was bedeutet das jetzt genau? Denn ob eine Veränderung der grauen Substanz gut oder schlecht ist, sei bislang unklar. Somit machen es die widersprüchlichen Befunde sowohl den Befürwortern wie auch den Gegnern von Computerspielen also einfach, sich die zu ihrem Weltbild passenden Ergebnisse herauszupicken.

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