Übersäuerung der Ozeane schadet den Zähnen von Haien
Durch die Ozeanübersauerung infolge des Klimawandels könnte ein sinkender pH-Wert die Haifischzähne schwächen und damit ihren Biss beeinträchtigen.

Durch eine Übersauerung der Ozeane infolge des Klimawandels könnten Haie ihren Biss verlieren. Ein sinkender pH-Wert des Meereswassers könnte die Zähne der Haie schwächen, so dass die Räuber an Bisskraft einbüssen, wie ein Biologenteam unter Leitung der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf nach einer Mitteilung vom Mittwoch herausfand.
Je mehr Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) freigesetzt wird und in die Atmosphäre gelangt, desto mehr nehmen davon auch die Ozeane auf. Als Folge sinkt der pH-Wert des Meereswassers, es wird saurer. Die Säure hat den Experten zufolge das Potenzial, Mineralien anzugreifen und damit auch das Zahnmaterial von Meeresbewohnern.
Um die Auswirkungen der Ozeanversauerung auf Haizähne zu untersuchen, legten die Forscherinnen und Forscher Zähne in unterschiedlich saures Wasser – zum einen solchem mit dem pH-Wert der heutigen Ozeane und zum anderen solchem, das den voraussichtlichen pH-Wert im Jahr 2300 widerspiegelt.
Saureres Ozeanwasser bis 2300 könnte Haifischzähne stark schädigen
Das saurere Wasser des simulierten Szenarios für das Jahr 2300 beschädigte die Haifischzähne, einschliesslich Wurzeln und Kronen, demnach deutlich stärker als heutiges Ozeanwasser. Ob die Fähigkeit der Haie, Zähne immer wieder nachwachsen zu lassen, ausreichen werde, um den Belastungen einer sich verändernden Umwelt standzuhalten, ist der Studie zufolge unklar.
Da für die Untersuchungen abgeworfene Zähne von Schwarzspitzen-Riffhaien aus dem Sealife Oberhausen verwendet wurden, wurden den Forschenden zufolge mögliche Reparaturprozesse bei lebenden Haien nicht berücksichtigt. Möglicherweise könnten die Tiere beschädigte Zähne remineralisieren, wenngleich mit einem erhöhten Energieaufwand.