Kann isoliertes Molekül SARS-Cov-2 blockieren?
Deutsche Wissenschaftler haben in einer Studie ein Molekül isoliert, welches die Infektion des Corona-Virus verhindern könnte.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Molekül wurde von deutschen Wissenschaftlern isoliert und könnte den Virus blockieren.
- Das Molekül bindet sich an das Spike-Protein und verhindert die Infektion der Zelle.
- Mit weiteren positiven Ergebnissen könnte es bald ein Nasenspray gegen Corona geben.
Wissenschaftler der Universität Bonn und des Forschungszentrums Caesar haben einen Wirkstoff gefunden, der zu einer Alternative der Corona-Impfung werden könnte. Die Ergebnisse ihrer Studie haben sie nun veröffentlicht, wie «Innovationorigins» berichtet.
Bei ihrer Studie ist es ihnen Gelungen, ein Molekül zu isolieren. Dieses bindet sich an das Spike-Protein des Virus und verhindert, dass er in die Zelle eindringen kann. «Unsere Studie könnte den Blick auf eine alternative Achillesferse des Erregers lenken.» Das sagt Günter Mayer vom LIMES-Institut der Universität Bonn.
Der Mechanismus ist noch unbekannt
Das Spike-Protein bildet die Eintrittsstelle für den Virus in die Zelle. Der Virus hackt sich bei seinem Molekül wie ein Skischuh in die Skibindung ein. Der neue Wirkstoff verhindert nicht das Andocken des Virus an der Zelle, wie die meisten bekannten Antikörper. Denn er dockt an einer anderen Stelle an der Zelle an.
«Dennoch unterbleibt danach die Infektion der Zelle – welcher Mechanismus dafür verantwortlich ist, wissen wir noch nicht.» So erklärt Michael Famulok vom LIMES-Institut die Reaktion. Dieser Mechanismus könnte aber möglicherweise auch die Lösung gegen die Mutationen darstellen.
Nasenspray gegen Corona
Das Ganze wurde bisher nur mit ungefährlichen Modellviren in einem Reagenzglas getestet. Nun muss geprüft werden, ob die gleiche Reaktion auch bei echten Viren erreicht werden kann.
Wenn sich die Ergebnisse bestätigen, könnte es zum Beispiel ein Nasenspray mit dem Wirkstoff geben. Dieser könnte einige Stunden vor dem Corona-Virus schützen. Bis dahin sind aber noch weitere Studien nötig, welche noch einige Monate dauern könnten.
