Mit dem James-Webb-Weltraumteleskop konnten drei Objekte identifiziert werden, bei denen es sich um dunkle Sterne handeln könnte.
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Ein vom James-Webb-Weltraumteleskop im Juni 2022 aufgenommenes Bild eines Sternennebels. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei dunklen Sternen handelt es sich um Sterne aus dunkler Materie.
  • Ihre Existenz wird bislang nur vermutet.
  • Die Entdeckung könnte eines der grössten «ungelösten Probleme der gesamten Physik» klären.

Aktuell wissen Forschende kaum etwas über dunkle Materie, obgleich diese 85 Prozent unseres Universums ausmachen soll. Auch die Existenz dunkler Sterne wurde bisher nur vermutet. Diese würden, ähnlich wie schwarze Löcher, von dunkler Materie angetrieben.

Nun hat das Forschungsteam um das James-Webb-Weltraumteleskop drei Objekte gefunden, bei denen es sich um dunkle Sterne handeln könne. Sollte sich die Vermutung bewahrheiten, klärte dies eines der «tiefgreifendsten ungelösten Probleme der gesamten Physik». Das schreibt die University of Texas in einer Mitteilung.

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Das Foto zeigt einen hellen Ring, der entsteht, wenn sich das Licht in der intensiven Schwerkraft um ein Schwarzes Loch biegt, das 6,5 Milliarden Mal massiver ist als die Sonne. - keystone

Die drei neu entdeckten Sterne zeichnen sich dadurch aus, dass sie wesentlich heller und grösser als unsere Sonne seien. Trotz der dunklen Materie habe «ein dunkler Stern genug Licht, um mit einer ganzen Sternengalaxie zu konkurrieren», erklärt Katherine Freese. Sie hat mit zwei weiteren Forschenden eine Studie zur Existenz dunkler Sterne in der Fachzeitschrift «Proceedings of the National Academy of Sciences» veröffentlicht.

Bisher wurde an bekannten Modellen kritisiert, dass zu viele grosse Galaxien noch zu jung seien, um den Vorhersagen zu entsprechen. Mit den vom James-Webb-Weltraumteleskop neu vorliegenden Aufnahmen würden die Simulationen der Galaxienentstehung besser übereinstimmen. Vorausgesetzt, es handle sich tatsächlich um dunkle Sterne.

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Die letzte Aufnahme des James-Webb-Weltraumteleskop zeigt die Geburt eines Sterns. - keystone

So stammen die drei Objekte jeweils aus der Zeit von 330, 370 und 400 Millionen Jahren nach dem Urknall. Damit sind sie Teil der frühen Geschichte des Universums, wo die Bildung dunkler Sterne noch begünstigt gewesen sein soll. Zu entdecken, dass tatsächlich dunkle Materie die Sterne antreibt, «wäre riesig», äussert Freese.

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