Forscher untersuchen Bedeutung von Bibern fürs Klima
Mit einem deutsch-tschechischen Forschungsprojekt haben Wissenschaftler die Rolle von Bibern im Umwelt- und Gewässerschutz untersucht.
Biber bauen Dämme und helfen damit bei der Speicherung von Wasser. Forscher aus Deutschland und Tschechien untersuchen nun die Rolle von Bibern für den Umwelt- und Gewässerschutz und welche Rolle die Tiere bei der Anpassung an ein verändertes Klima spielen können.
Konkret geht es darum, wie sie durch ihr Verhalten den Wasserhaushalt stabilisieren und zur Klimaanpassung beitragen können, teilte die Technische Universität Dresden mit. Mit dem Bau von Dämmen würden Biber die hydrologischen und hydraulischen Bedingungen in kleineren Fliessgewässern verändern.
EU-Fördermittel für Biberstudie
Das Forschungsprojekt mit dem Titel «Bibob» wird durch ein EU-Programm mit knapp 880'000 Euro gefördert. Biber könnten mit ihren Aktivitäten dazu beitragen, die Artenvielfalt zu erhöhen und die Widerstandsfähigkeit gegenüber den Herausforderungen des Klimawandels zu stärken, hiess es.
In der Grenzregion von Sachsen und Tschechien seien die Auswirkungen des Klimawandels deutlich spürbar.
«Hier kämpfen die Landschaften und Ökosysteme mit sich verändernden Wetterbedingungen, die zu Überschwemmungen und zunehmend auch zu ausgeprägten Trockenperioden und verheerenden Waldbränden führen», erklärte die Uni.
«Zunehmend mit Herausforderungen verbunden»
Biberdämme würden helfen, Wasser sowohl ober- als auch unterirdisch zu speichern und gleichmässiger abzugeben. Auswirkungen von Überschwemmungen und Trockenheit könnten so gemildert werden.
«Für Behörden und Kommunen sind Biberaktivitäten allerdings auch zunehmend mit Herausforderungen verbunden, da die Aktivitäten der Tiere auch zu ungewollten Überflutungen oder Untergrabungen führen können», hiess es.
Aktuell fehle es Umweltbehörden an eindeutigen Informationen und Argumenten zur Entscheidungsfindung, ob Dämme erhalten bleiben sollten oder ob Anpassungen notwendig sind.
