Alzheimer-Erkennung bis zu 15 Jahre vor Ausbruch

Für die Behandlung degenerativer Erkrankungen gilt: Je früher eine Diagnose gestellt wird, desto besser die Aussichten, dem Verlauf entgegenzuwirken. Ein neues in der Fachzeitschrift «Nature Aging» präsentiertes Testverfahren könnte hier einen Durchbruch erzielen.

Wie der «Focus» aufgreift, liessen sich Anzeichen von Demenz damit bis zu 15 Jahre vor einer klinischen Diagnose erkennen.

Im Rahmen einer grossangelegten Studie wurden Daten von rund 50'000 gesunden Briten über 14 Jahre hinweg untersucht. Das Forscherteam registrierte dabei eine Veränderung bestimmter Blutmarker bereits zehn Jahre vor der Demenz-Diagnose betroffener Personen.

Die Genauigkeit der Entwicklung nach festgestellter Veränderung der Blutmarker lag bei ganzen 90 Prozent: Über 1400 der Studienteilnehmer erhielten im Lauf der 14 Studienjahre eine Demenz-Diagnose.

«Unsere Ergebnisse haben wichtige Auswirkungen auf die Früherkennung und Interventionen bei Demenz», so das Team der University of Warwick. Dank dieser neuen Erkenntnisse könnten mögliche entsprechende Erkrankungen bis zu 15 Jahre im Voraus vorhergesagt werden.

Sheona Scales, Forschungsdirektorin des Alzheimer's Research UK, äusserte sich positiv über die Entwicklung: «Wir haben in den letzten Monaten fantastische Fortschritte bei der Entwicklung von Bluttests für Alzheimer gesehen.» Sie betonte jedoch auch, dass weitere Untersuchungen notwendig seien, bevor solche Tests zum Einsatz kommen könnten.

Diese neue Studie reiht sich ein in eine wachsende Menge an Beweisen für die Wichtigkeit von Früherkennung. Auch dafür, dass durch Messung bestimmter Proteinspiegel im Blut gesunder Menschen eine genaue Vorhersage einer Demenzerkrankung möglich ist. Und das noch bevor Symptome auftreten. Solche Bluttests sind laut Scales «vielversprechend».