Wechsel bei der Nord-SPD: Midyatli löst Stegner ab

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Deutschland,

Er kann hart austeilen und ist eines der Gesichter der SPD - nun hat der Rückzug von Ralf Stegner begonnen: Die SPD in Schleswig-Holstein wählt erstmals eine Frau an ihre Spitze. Der politische Kurs aber soll der alte bleiben.

Serpil Midyatli und Ralf Stegner: Die 43-Jährige ist Nachfolgerin des langjährigen Vorsitzenden. Foto: Carsten Rehder
Serpil Midyatli und Ralf Stegner: Die 43-Jährige ist Nachfolgerin des langjährigen Vorsitzenden. Foto: Carsten Rehder - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die SPD in Schleswig-Holstein wird erstmals von einer Frau geführt, der Landtagsabgeordneten Serpil Midyatli.

Auf einem Landesparteitag wurde die 43-Jährige in Norderstedt zur Nachfolgerin des langjährigen Vorsitzenden Ralf Stegner gewählt.

Stegner hatte nach zwölf Jahren Amtszeit nicht mehr kandidiert. Vorsitzender der Landtagsfraktion und Vizechef der Bundespartei will er aber bleiben.

Midyatli, gebürtige Kielerin mit türkischen Wurzeln, war die einzige Kandidatin. Sie erhielt 191 von 212 abgegebenen Stimmen. Das entspricht einer Zustimmung von 90,1 Prozent. Sie bekannte sich zum langjährigen Linkskurs des Landesverbandes und sagte: «Links, dickschädelig und frei - daran soll sich auch mit mir an der Spitze nichts ändern.» Als zentrale Aufgabe nannte sie, für die von schwachen Umfragewerten geplagte SPD wieder das Vertrauen der Bürger zurückzugewinnen - mit klaren Lösungen und klaren politischen Haltungen.

Die Zusammenarbeit mit Stegner, der weiterhin Landtagsfraktionschef bleiben will, sei bisher gut gewesen und werde auch in Zukunft in neuen Rollen unproblematisch sein, sagte Midyatli. Journalisten-Fragen, ob sie vielleicht doch noch im Sommer als Fraktionschefin gegen Stegner kandidieren wolle und als SPD-Landtagsspitzenkandidatin für die Landtagswahl 2022 zur Verfügung stehe, wich Midyatli aus. Sie freue sich über ihre heutige Wahl.

Stegner ist für polemische Attacken auf den politischen Gegner bekannt, wird in der Bundes-SPD aber für schwache Wahlergebnisse mit verantwortlich gemacht. Am Samstagmorgen hatte er schon vor Parteitagsbeginn klargemacht, dass der Verzicht auf den Landesvorsitz nicht das Ende seiner politischen Karriere bedeuten soll: «Für die Freunde gilt und für die Gegner erst recht: Rückzug ist nicht», schrieb der 59-Jährige im Internetdienst Twitter. «Als Fraktionsvorsitzender und Oppositionsführer im Landtag und als stellvertretender Bundesvorsitzender der SPD habe ich noch einiges vor.» Er werde erneut für den Posten des SPD-Bundesvizes kandidieren, sagte Stegner auf Nachfrage der dpa. Die Wahlen zum SPD-Bundesvorstand sind noch in diesem Jahr geplant.

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