Vize-Parteichef der «Goldenen Morgenröte» entzieht sich Festnahme
Rund 50 Mitglieder der griechischen Neonazi-Partei «Goldene Morgenröte» wurden zu Haftstrafen verurteilt. Der Vizechef entzieht sich jedoch einer Festnahme.

Das Wichtigste in Kürze
- In Griechenland wurden rund 50 Mitglieder der Partei «Goldene Morgenröte» verurteilt.
- Der Vizechef Christos Pappas entzieht sich nun jedoch einer Festnahme.
- Beamte durchsuchten mehrere Wohungen, er konnte jedoch nicht ausfindig gemacht werden.
Nach dem Urteil in Griechenland gegen die Führungsspitze der griechischen Neonazi-Partei «Goldene Morgenröte» hat sich ihr Vizechef seiner Festnahme entzogen. Christos Pappas werde sich den Behörden nicht stellen, teilte sein Anwalt am Freitag mit. Beamte durchsuchten daraufhin mehrere Wohnungen, konnten ihn jedoch nicht ausfindig machen, wie der Fernsehsender TV ERT berichtete.
Der 58-Jährige muss wegen Führung einer kriminellen Organisation für 13 Jahre in Gefängnis. Der Chef der «Goldene Morgenröte», Nikos Michaloliakos, und etliche weitere Verurteilte hatten sich bereits am Donnerstag der Polizei gestellt, um ihre Haftstrafen anzutreten.
Rund 50 Mitglieder nach Mammutprozess verurteilt
Rund 50 Parteimitglieder wurden vergangene Woche nach einem fünfeinhalbjährigen Mammutprozess zu teilweise hohen Gefängnisstrafen verurteilt. Sechs ehemalige Führungsmitglieder und Abgeordnete der Partei erhielten Haftstrafen zwischen zehn und 13 Jahren.
Der Prozess galt als einer der wichtigsten in der politischen Geschichte Griechenlands. Die Verurteilung der Parteispitze wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung wird als wegweisend gesehen.