Der UN-Menschenrechtsrat verurteilt die kontroverse Koranverbrennung in Schweden. Die Europäer, die USA und Costa Rica stimmten gegen die Resolution.
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Der UN-Menschenrechtsrat in Genf. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der UN-Menschenrechtsrat verabschiedet nach einer Koranverbrennung eine Resolution.
  • Darin wird die Koranverbrennung als eine Verletzung der Menschenrechtsnormen verurteilt.
  • Dagegen stimmten die Europäer und die USA sowie Costa Rica.

Nach einer viel kritisierten Koranverbrennung in Schweden hat der UN-Menschenrechtsrat gegen die Stimmen aus dem Westen eine Resolution verabschiedet. Darin wird die Koranverbrennung als Akt der Provokation verurteilt, der eine Verletzung der internationalen Menschenrechtsnormen darstellt. Unter den 47 Ratsmitgliedern gab es am Mittwoch 28 Ja-Stimmen, 12 Nein-Stimmen und 7 Enthaltungen.

Mit der Annahme wurde für die nächste Sitzung des Rates eine Debatte darüber beschlossen. Darin geht es darum, wie sich religiöser Hass zeigt, was dazu führt und wie dem entgegengewirkt werden kann. Andere konkrete Auswirkungen hat die Resolution nicht.

Die Resolution abgelehnt hatten die Europäer und die USA sowie Costa Rica. Im Namen der Europäischen Union sagte der belgische Botschafter, es sei schwierig, die Grenze zwischen Meinungsfreiheit und Hass zu ziehen.

Das erfordere eine delikate Balance, die mit dem Text der Resolution nicht gegeben sei. «Vielmehr wird versucht, das internationale Menschenrecht [...] grundlegend zu ändern, indem die strengen Bedingungen, die immer dann gelten, wenn Staaten das Recht auf freie Meinungsäusserung einschränken wollen, abgeschafft werden», sagte der Botschafter.

Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte Volker Türk hatte Debattenauftakt am Dienstag hetzerische Handlungen gegen Muslime und Angehörige anderer Religionen verurteilt. Er warnte aber davor, die freie Meinungsäusserung pauschal einzuschränken, um «religiöse Lehren vor kritischer Überprüfung zu schützen.»

Bei einer Demonstration in Stockholm war Ende Juni ein Koran vor einer Moschee angezündet worden. Mutwillige Koranschändungen gelten im Islam als blasphemisch.

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