Türkei geht wieder gegen mutmassliche Gülen-Anhänger vor
Die türkische Regierung hat die Verhaftung von über 500 Verdächtigen angeordnet. Ihnen wird vorgeworfen, Verbindungen zu Fethullah Gülen zu haben.

Das Wichtigste in Kürze
- Die türkische Regierung hat die Verhaftung von über 500 Gülen-Anhängern angeordnet.
- Der Einsatz fand in 62 Provinzen des Landes statt.
Im Zusammenhang mit dem Putschversuch in der Türkei vor rund fünf Jahren haben Behörden Razzien gegen Militärs durchgeführt. Die Festnahmen von 532 Verdächtigen wurden angeordnet.
Ihnen werde Verbindungen zum in den USA lebenden islamischen Prediger Fethullah Gülen vorgeworfen. Dies berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Montag. Gülen wird von der türkischen Führung für den gescheiterten Putsch verantwortlich gemacht. Die Gülen-Bewegung gilt in der Türkei als Terrororganisation.

Staatsanwälte in den Metropolen Istanbul und Izmir hätten den Einsatz in 62 Provinzen den Landes angeordnet. Bei 459 Gesuchten handele es sich um aktive teils hochrangige Militärangehörige. Auch ehemalige Militärschüler seien unter den Verdächtigen.
Seit dem Umsturzversuch im Juli 2016 wurden in der Türkei zehntausende Menschen verhaftet und mehr als 100'000 Staatsbedienstete entlassen. Allein rund 21'000 Mitarbeiter der Streitkräfte wurden nach offiziellen Angaben des Dienstes enthoben.