In Deutschland verbreitet eine Jugendgang Angst und Schrecken. Der Anführer soll gerade mal zwölf Jahre alt sein – und schon 50 Straftaten begangen haben.
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In Ahaus (D) sorgt eine Jugendbande für Ärger. - Google Maps

Das Wichtigste in Kürze

  • Bewohner einer deutschen Kleinstadt leben in Angst vor einer Jugendgang.
  • Mitschüler werden bedroht und Rentner angepöbelt.
  • Die Bürgermeisterin findet die Situation jedoch «gar nicht so schlimm».
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In der deutschen Kleinstadt Ahaus treibt eine Jugendgang ihr Unwesen auf den Strassen. Konkret geht es um «eine lose Gruppe von 23 Kindern und Jugendlichen im Alter von 9 bis 17 Jahren». Das sagt ein Polizeisprecher gegenüber «Bild».

Seit Monaten tyrannisieren sie den Innenstadtbereich und bedrohen und drangsalieren Mitschüler. Weiter werden den Jugendlichen Schlägereien, Erpressung mit Filmmaterial, Ruhestörung, Erniedrigung und Hausfriedensbruch vorgeworfen.

Die kriminelle Bande wird sogar verdächtigt, etwas mit Einbrüchen und Drogenhandel zu tun zu haben. Oft würde die Bande jüngere Mitglieder der Gruppe vorschicken. Denn diese sind strafunmündig.

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In Ahaus (D) verbreitet eine Jugendbande Angst und Schrecken.
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Mitschüler werden bedroht und drangsaliert.
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Die Eltern der Opfer haben Anzeige erstattet.

Allein der 12-jährige Anführer der Gruppe soll in seinem zarten Alter schon 50 Straftaten begangen haben. Der Polizeisprecher sagt: «Die Vorwürfe in seinem Fall reichen von schwerer Körperverletzung über Beleidigungen bis zu Bedrohungen.»

Bürgermeisterin Karola Voss wiegelt jedoch gegenüber der Zeitung ab: «Aus meiner Sicht ist es gar nicht so schlimm.» Dennoch nehme man «die Sache natürlich trotzdem ernst».

«Die Polizei zeigt an bestimmten Punkten, an denen sich die Jugendlichen oft aufhalten, eine erhöhte Präsenz», so Voss. Zudem befinde man sich in Gesprächen mit den Schulen. Die Mitglieder der Gruppe haben laut Polizei alle Migrationshintergrund.

Vater von Opfer: «Jetzt muss Schluss sein»

Die Polizei stellt klar: «Die Situation werden wir nicht hinnehmen. Opfer haben sich bei uns gemeldet, Ermittlungsverfahren laufen.»

Ein Opfer der Gang ist der 13-jährige Sohn von Rettungsassistent Mike Jugel. Der 48-Jährige berichtet gegenüber der Zeitung: «Einmal forderten sie ihn zu einer Schlägerei auf. Ein weiteres Mal umzingelten sie meinen Sohn. Er sollte sich vor dem Anführer hinknien und sich ohne Grund bei ihm entschuldigen, dabei wurde er gefilmt.»

Bist du gerne zur Schule gegangen?

Die Familie habe sich mit anderen Opfereltern zusammengetan und Anzeige erstattet. «Jetzt muss Schluss sein», hält der Vater fest.

Doch nicht nur Jugendliche sind im Visier der Gang. Auch die anderen Bewohner der Stadt fürchten sich. So soll die Bande einen älteren Herrn als «Nazischwein» beleidigt haben. «Ich gehe ihnen aus dem Weg, zur Not wechsle ich die Strassenseite», sagt ein Rentner.

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