Wer in bestimmten Zonen Londons Auto fährt, muss das Auto vorab registrieren. Für Ausländer wird es sonst besonders teuer.
London Emissionen
Eine Strasse in der Londoner Innenstadt: Möglicherweise gilt hier eine spezielle Emissions-Regelung. - Kirsty Wigglesworth/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In bestimmten Zonen Londons müssen Fahrzeuge die Emissions-Voraussetzungen erfüllen.
  • Viele Ausländer sind darüber jedoch nicht informiert – und tappen in die Bussgeld-Falle.
  • In Einzelfällen hätten sich mehr als 22'000 Franken an Bussgeldern angesammelt.
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In London sind einem Bericht des «Guardian» zufolge Tausende Ausländer in eine Bussgeld-Falle wegen Verstössen gegen Emissions-Regelungen getappt.

In Einzelfällen hätten sich mehr als 20'000 Pfund (mehr als 22'000 Franken) an Bussgeldern angesammelt. Die Tickets seien meist gar nicht wegen tatsächlicher Verstösse, sondern eher aus Unwissen der Betroffenen verhängt worden, schreibt die Zeitung in ihrer Samstagsausgabe.

Hintergrund ist eine Regelung der Londoner Verkehrsbehörde «Transport for London» (TfL). Demnach dürfen in bestimmte Zonen Londons nur Fahrzeuge einfahren, wenn sie bestimmte Emissions-Voraussetzungen erfüllen. Ausländische Autofahrer müssen ihre Fahrzeuge registrieren, bevor sie in die entsprechenden Gebiete vordringen.

Bussgeld steigt meist für Ausländer

Wer dies nicht tut, dessen Gefährt wird automatisch wie ein Fahrzeug etwa mit einer hohen Diesel-Emission behandelt und muss mit entsprechend hohen Bussgeldern rechnen. Dies gilt, obwohl die allermeisten Fahrzeuge der Norm entsprechen.

Nach eigenen Angaben von TfL erfüllen praktisch alle Autos mit einem Baujahr nach 2005 grundsätzlich die Vorgaben. Dennoch seien allein von Januar bis September vergangenen Jahres 18'962 Bussgeldbescheide an die Halter von im Ausland registrierten Fahrzeugen verschickt worden.

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Abgase strömen aus dem Auspuff eines Autos. (Symbolbild) - dpa

Hinzu kommt laut «Guardian», dass der Postweg ins Ausland verhindert, dass die Betroffenen einen Rabatt bei schneller Zahlung in Anspruch nehmen können – es werde also in vielen Fällen sogar der doppelte Betrag fällig. Einem Dienstleister für TfL sei es gelungen, an Autofahrer-Daten aus Deutschland, den Niederlanden und aus Frankreich zu kommen. Demnach seien Bussgeldbescheide rückwirkend versandt worden.

Massnahme soll Umwelt schützen

Die Regelung ist Teil des jahrzehntelangen Kampfes der Londoner Stadtväter gegen die eklatante Luftverschmutzung in der Stadt. Unter anderem wegen der Ausstösse von Taxis und Doppeldecker-Bussen sind die Schwefeldioxid-Konzentrationen in Teilen der Innenstadt, etwa in der beliebten Einkaufsstrasse Oxford Street, extrem hoch. Die Oxford Street galt vor etwa einem Jahrzehnt als eine der am meisten verschmutzten Strasse der Welt, was die Schwefeldioxid-Konzentration angeht.

Inzwischen wurde ein ganzes Bündel an Massnahmen ergriffen, um die Ausstösse und Belastungen zu verringern. Unter anderem bietet TfL Autofahrern eine Freikarte für bis zu zwei Jahre für Busse und Bahnen an, wenn sie ihr Fahrzeug verschrotten.

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