Stocamine: Rat warnt vor Endlagerung gefährlicher Abfälle
Die Abgeordneten Oberrheinrats, in dem deutsche, französische und schweizerische Abgeordnete vertreten sind, haben sich in einem am Freitag verabschiedeten Resolution gegen die Endlagerung von Giftmüll in einem ehemaligen Kalibergwerk am Oberrhein ausgesprochen.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Rat wende sich gegen die Entscheidung des zuständigen französischen Ministeriums vom Januar 2021, den Standort Stocamine ohne weiteren Lagerabbau zu versiegeln, hiess es in einer Mitteilung des Rates.
In ihrer Resolution fordern die 71 deutschen, französischen und schweizerischen Kommunalvertreter «die sofortige Räumung Standortes Wittelsheim (Oberrhein). Sie befürchten gravierende Verschmutzungen des Grundwassers. »In dieser unterirdischen Lagerstätte lagern noch 42'000 Tonnen Abfälle, darunter mehrere tausend Tonnen hochgiftige Abfälle, insbesondere Quecksilber, Arsen und Kadmium.«
Am Freitag versammelten sich Umweltaktivisten vor der Baustelle, um ihren Widerstand gegen die Einschliessung zu demonstrieren.
Nach jahrelangem Zögern hatte sich die zuständige französische Ministerin im Januar für eine endgültige Einbetonierung der bereits vergrabenen Abfälle entschieden. Dies rief den Widerstand der lokalen Mandatsträger und der Umweltverbände hervor.
Letzte Woche stellte die Europäische Gebietskörperschaft des Elsass vor Gericht einen Antrag auf Aussetzung des Vorgehens, um den Beginn der endgültigen Einschliessung der gefährlichen Abfälle zu verhindern.
Im September 2002 war bei der Sondermülldeponie ein Brand in 500 Metern Tiefe ausgebrochen. In der Deponie befanden sich sich 45'000 Tonnen hochgiftige Industrieabfälle, darunter Zyanid, Asbest, Arsen sowie chrom- und quecksilberhaltige Substanzen.
Das Feuer konnte erst zweieinhalb Monate später gelöscht werden. Die Deponie wurde nach dem Brand geschlossen. Umweltschützer im deutsch-französisch-schweizerischen Dreiländereck hatten wiederholt gegen die Giftmülldeponie mobil gemacht.