Die Staatsanwaltschaft ermittelt im Allgäu (D) zu Tierquälerei. Der Tatverdacht liegt bei einem der grössten Milchviehbetriebe Bayerns.
Tierschutz Tierquälerei Kuh Soko
Eine Kuh wird misshandelt. - Soko Tierschutz
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Milchviehbetrieb in Bayern wird von einer Tierschutzorganisation massiv beschuldigt.
  • Er soll seine Kühe enorm gequält und kläglich verendet haben lassen sollen.
  • Die Vorwürfe will der Verein mit Bildmaterial belegen.

Schwerer Verdacht auf Tierquälerei in einem der grössten Milchviehbetriebe Bayerns: Die Staatsanwaltschaft Memmingen bestätigte am Dienstag die Aufnahme von Ermittlungen. Sie prüft die Echtheit von Aufnahmen eines Tierrechtsvereins. Zuvor hatten die «Süddeutsche Zeitung» (SZ) und die ARD-Politikmagazine «Report Mainz» und «Fakt» berichtet.

Das Material aus den Ställen des Milchviehbetriebs im Landkreis Unterallgäu kam dem Bericht zufolge vom Tierrechtsverein «Soko Tierschutz». Es soll zeigen, wie Kühe getreten und geschlagen oder mit einem Traktor durch einen Stall geschleift werden.

Der Tierschutzverein veröffentlichte dazu eine Reportage.

Milchbetrieb gab zunächst keine Stellungsnahme ab

Zudem würden Kühe stundenlang an Kopfverletzungen von Bolzenschüssen verenden, anstatt durch Ausbluten nach Betäubung. Der Familienbetrieb mit insgesamt 1800 Milchkühen soll dem Tierrechtsverein zufolge bereits seit Jahren gegen Tierschutzvorschriften verstossen. Eine Stellungnahme zu den Vorwürfen lehnte der Betrieb zunächst ab. 

Die Milch des Hofes wird von einer Käserei in Lauben (Landkreis Oberallgäu) verarbeitet, die ihre Produkte weltweit verkauft. Das Unternehmens distanzierte sich von den Vorfällen und will die Vorwürfe prüfen. Eine Kündigung der Zusammenarbeit mit dem Milchbetrieb sei nicht ausgeschlossen.

Vorwürfe werden geprüft

Kranke Kühe des Familienbetriebs seien beim Grossschlachthof «Vion» in Buchloe (Landkreis Ostallgäu) abgeliefert worden, hiess es in dem «SZ»-Bericht. Teile mindestens eines kranken Tieres seien zum menschlichen Verzehr freigegeben worden. Das Schlachtunternehmen teilte auf Anfrage mit, es prüfe die Vorwürfe.

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