In Spanien wird nach dem Sohn des Präsidenten von Äquatorialguinea gefahndet.
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Polizisten in Spanien bei einer Kontrolle. (Symbolbild) - Keystone

Die spanische Justiz hat Carmelo Ovono Obiang, einen Sohn von Äquatorialguineas Langzeitherrschers Teodoro Obiang Nguema, international zur Fahndung ausgeschrieben. Dasselbe gelte für zwei weitere Regierungsmitglieder des kleinen westafrikanischen Landes, teilte die Pressestelle des Staatsgerichtshofs in Madrid am Freitag mit.

Die Namen der beiden anderen zur Fahndung ausgeschrieben Personen wurden in der Mitteilung nicht genannt. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Europa Press handelt es sich um den Minister für nationale Sicherheit, Nicolas Obama Nchama, sowie den Vize-Generaldirektor für die Sicherheit des Präsidenten, Isaac Nguema Ondo.

Weitere Ermittlungen

Spaniens Justiz ermittelt gegen die drei wegen des Verschwindens von vier Mitgliedern der Befreiungsbewegung für Äquatorialguinea – Dritte Republik (MLGE3R). Die jetzt zur Fahndung ausgeschriebenen Gesuchten seien zu Vorladungen nicht erschienen und auch einer Befragung per Videoschalte ferngeblieben, stand in der Mitteilung des Gerichts.

Der 81-jährige Langzeitherrscher Obiang Nguema ist seit einem Staatsstreich 1979 an der Macht und gilt als einer der brutalsten und korruptesten Machthaber des Kontinents. Das kleine Land an Afrikas Westküste ist reich an Öl und Erdgas. Allerdings werde mit den Einnahmen ein verschwenderischer Lebensstil einer kleinen Elite um den Präsidenten finanziert, heisst es in einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch. Korruption sowie Folter, willkürliche Festnahmen und unfaire Gerichtsverfahren seien die Regel. Die knapp 1,5 Millionen Bewohner Äquatorialguineas gehören zu den ärmsten Menschen der Welt.

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