Die Sozialausgaben stiegen in Deutschland 2017 auf einen Rekordwert von 965,5 Milliarden Euro.
Hubertus Heil (SPD), Bundesminister für Arbeit und Soziales, gibt eine Pressekonferenz zum Entwurf des neuen Rentenkonzeptes.
Hubertus Heil (SPD), Bundesminister für Arbeit und Soziales, gibt eine Pressekonferenz zum Entwurf des neuen Rentenkonzeptes. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • 2017 erzielte Deutschland einen Rekordwert an Sozialausgaben.
  • Insgesamt wurden 965,5 Milliarden Euro (1,1 Billionen Franken) ausgegeben.

Die Sozialausgaben in Deutschland haben 2017 den Rekordwert von 965,5 Milliarden Euro (ca. 1,1 Billionen Franken) erreicht. Das geht aus dem im Internet veröffentlichten Sozialbudget des Bundesarbeitsministeriums für das vergangene Jahr hervor, über das das «Handelsblatt» am Donnerstag berichtete. Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr betrug demnach 3,9 Prozent.

Die Sozialleistungsquote, die das Verhältnis der Sozialausgaben zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) wiedergibt, stieg den bisher vorliegenden Schätzungen zufolge demnach im vergangenen Jahr auf fast 29,6 Prozent. 2016 waren es ebenfalls nach vorläufigen Zahlen zufolge 29,5 Prozent gewesen. Der mit Abstand grösste Ausgabenposten war die Rente mit gut 304 Milliarden Euro (350 Milliarden Franken). Die gesetzliche Krankenversicherung schlug mit rund 229 Milliarden Euro (264 Milliarden Franken) zu Buche, die gesetzliche Pflegeversicherung mit 37 Milliarden Euro (42 Milliarden Franken) und die Arbeitslosenversicherung mit 26,7 Milliarden Euro (31 Milliarden Franken).

Das Sozialbudget, das jeweils im Sommer für das Vorjahr veröffentlicht wird, enthält unter anderem auch die Aufwendungen für Kindergeld, für das 45 Milliarden Euro (52 Milliarden Franken) ausgeben wurden, Bafög oder Hartz IV. Die Sozialleistungen wurden dem Sozialbudget zufolge zu 34,2 Prozent durch Beiträge der Arbeitgeber und zu 30,8 Prozent durch Beiträge der Versicherten finanziert. 33,4 Prozent wurden durch Zuschüsse des Staates abgedeckt.

Da etwa für Alters- und Gesundheitsvorsorge zu den gesetzlichen Sozialkassen jeweils weitere Ausgabenposten hinzukommen, insbesondere auch für private Versicherungen und betriebliche Leistungen, liegen die Gesamtzahlen für die betreffenden Funktionsbereiche deutlich höher. Für den Bereich Krankheit und Invalidität waren dies laut Sozialbudget 2017 insgesamt 402,6 Milliarden Euro (464 Milliarden Franken), für Alter und Hinterbliebene 356,3 Milliarden Euro (411 Milliarden Franken), für Kinder und Familie 106,4 Milliarden Euro (122 Milliarden Franken) und für Arbeitslosigkeit 31,8 Milliarden Euro (37 Milliarden Franken).

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