Von Arian fehlt seit vier Tagen jede Spur. Die Rettungsmannschaften suchen weiter.
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Bei der Suche nach einem vermissten Sechsjährigen wurden sogenannte Skybeamer eingesetzt. - Jonas Walzberg/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Arian wird seit vier Tagen vermisst.
  • Der kleine Junge soll autistisch und deshalb nicht ansprechbar sein.
  • Die Polizei leitet weitere Suchmaßnahmen ein.
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Seit vier Tagen fehlt in Deutschalnd jede Spur von Arian. Doch die Rettungsmannschaften geben nicht auf. Bei der Suche nach dem Sechsjährigen im Norden Niedersachsens ist die Zahl der Einsatzkräfte am Freitag noch einmal aufgestockt worden.

Die Bundeswehr beorderte weitere 150 Soldatinnen und Soldaten nach Bremervörde westlich von Hamburg. Ein Lebenszeichen von dem Kind gab es allerdings bis zum Nachmittag nicht. «Die Hoffnung bei den Einsatzkräften ist noch enorm hoch», sagte Polizeisprecherin Sara Mehnen. «Wir wissen aber, dass die Zeit gegen uns spielt.»

Seit Montagabend vermisst

Arian wird seit Montagabend vermisst. Hunderte Einsatzkräfte durchkämmen seit Tagen die Gegend rund um Elm, dem Heimatort des Sechsjährigen. Angesichts der niedrigen Temperaturen der vergangenen Tage ist die Suche zu einem Wettlauf gegen die Zeit geworden.

Eine Überwachungskamera hatte den Jungen dabei gefilmt, wie er aus seinem Elternhaus in Richtung eines angrenzenden Waldes lief. Nach Angaben der Polizei ist Arian Autist. Er reagiert nicht auf Ansprachen.

Polizei ändert Strategie bei Suche

Polizei, Rettungskräfte, Feuerwehr und die Bundeswehr sind vor Ort. Am Freitag konzentrierte sich der Einsatz auf die Gegend nordwestlich von Elm. Die Suche dort lief auch entlang des Flusses Oste. Gross ist die Sorge, dass der Junge ins Wasser gefallen sein könnte.

Zudem waren die Retter abermals in dem Ortsteil. Schuppen und Garagen wurden durchsucht. Die Gemeinde hatte ausserdem die für Freitag geplante Müllabfuhr abgesagt.

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Polizei im Einsatz - dpa/dpa/picture-alliance/Archiv

Zugleich änderte die Polizei ihre Taktik in der Hoffnung, Arian lebend zu finden. «Wir haben wieder neue Suchkorridore eingerichtet und suchen dort. Allerdings nicht mit den langen Polizei- oder Personenketten, sondern in kleineren Gruppen», sagte Sprecher Heiner van der Werp. Das Kind ist nur mit einem längeren Pullover, einer Jogginghose und Socken bekleidet.

Bereits in der Nacht zu Freitag habe die Polizei einige Aktionen durchgeführt, um die Aufmerksamkeit des kleinen Jungen zu erregen. So seien mit sogenannten Skybeamern Lichtkegel an den nächtlichen Himmel geworfen worden. «Auf so etwas reagiert der Junge möglicherweise positiv», sagte der Polizeisprecher. Über Lautsprecher seien bis zum frühen Morgen auch Kinderlieder im Suchgebiet abgespielt worden.

Bundeswehr schickt zusätzliche Soldaten

Unterdessen stockte die Bundeswehr ihre Unterstützung auf. 300 Soldaten beteiligen sich bereits – 150 weitere sollen hinzukommen. Das teilte eine Sprecherin des Landeskommandos in Niedersachsen mit. Sie sind etwa mit Nachtsichtgeräten und Wärmebildkameras für die Suche in der Nacht ausgerüstet.

Die Bundeswehr hatte sich schon in den vergangenen Tagen an der Suche beteiligt. Etwa mit einem Tornado-Flugzeug, das Aufnahmen mit einer Wärmebildkamera erstellte. Auch Drohnen und ein Hubschrauber waren in der Luft.

Erkenntnisse aus anderen Vermissten-Fällen

Helfen könnten den Einsatzkräften auch Erkenntnisse aus vergangenen Vermisstenfällen. Darunter auch der Fall eines tagelang vermissten Achtjährigen aus Oldenburg 2022. Damals hatte sich ein geistig behindertes Kind in einem Kanalsystem verirrt.

Ein Spaziergänger hatte nach acht Tagen Suche ein leises Wimmern aus einem Kanaldeckel gehört. Nur wenige hundert Meter vom Elternhaus des Kindes entfernt. Der Junge wurde unverletzt gerettet.

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