In Rom wurde nach mehreren Fällen der Schweinepest eine «Rote Zone» eingerichtet, um die drohende Verbreitung der Seuche zu bekämpfen.
Wildschwein
Nach mehreren Fällen unter Wildschweinen in Rom wird mit einer «Roten Zone» gegen die Schweinepest vorgegangen. (Symbolbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Unter Wildschweinen in der Stadt Rom traten mehrere Fälle der Schweinepest auf.
  • Nun wurde eine «Rote Zone» eingerichtet, um die Verbreitung der Krankheit zu verhindern.

Nach dem Auftreten mehrerer Fälle von Schweinepest fürchtet Italien eine Ausweitung der Seuche. In Rom, wo immer mehr Wildschweine auf Nahrungssuche in die Stadt vordringen, wurde deshalb am Wochenende eine «Rote Zone» definiert. Das Gebiet reicht von Nordwesten bis in die Nähe des Vatikans heran.

In der roten Zone sind künftig unter anderem Veranstaltungen und Picknicks in der freien Natur verboten. Ausserdem wird zur Desinfektion der Schuhe geraten und eine besondere Überwachung durch Behörden angekündigt.

Die Afrikanische Schweinepest ist für Menschen ungefährlich. Unter Wild- und Hausschweinen ist sie aber hoch ansteckend, nicht heilbar und verläuft fast immer tödlich. Die Region Latium setzte die Rote Zone sowie ein weiteres Gebiet unter Beobachtung, um Mastbetriebe in der Gegend zu schützen.

Wildschweine als Politikum

In der italienischen Hauptstadt sind Wildschweine ein Politikum: Für viele Kritiker ist das Vordringen der Paarhufer in bewohnte Gebiete ein Indiz für die Unfähigkeit der Politiker. Es wird ein besserer Umgang mit dem Müllproblem in der Ewigen Stadt gefordert. Weil Abfall oft auf der Strasse nicht abgeholt wird, suchen die Wildschweine dort nach Nahrung. In der Roten Zone sollen Mülleimer deshalb eingezäunt werden, fordert die Region.

Laut Gesundheitsministerium könnten solche Massnahmen, die auch in den ebenfalls betroffenen Regionen Piemont und Ligurien erwogen werden, nicht reichen. «Wir müssen die Zahl der Wildschweine reduzieren, in Italien gibt es zu viele», sagte Unterstaatssekretär Andrea Costa.

Umwelt- und Tierschützer kritisieren Pläne, künftig im grösseren Ausmass Jagd auf Wildschweine zu machen. «Aus Rom jetzt den Wilden Westen zu machen, um Wildschweine zu jagen, löst das Problem nicht», so Rita Corboli. Die Verantwortliche der Tierschutzorganisation Oipa hält fest: «In Rom sind die Abfälle das Problem und nicht die Wildschweine.»

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