Spaniens Ministerpräsident hat einige Tage über einen möglichen Rücktritt nachgedacht. Nun teilt er mit: Er will an der Spitze der Regierung bleiben.
Pedro Sánchez
Der Ministerpräsident von Spanien: Pedro Sánchez. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Pedro Sánchez will als spanischer Regierungschef weitermachen.
  • Nach einer fünftägigen Bedenkzeit teilte er am Montag seine Entscheidung mit.
  • Grund für seine Zweifel war das Verhalten einiger politischer Konkurrenten.
Ad

Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez hat wie angekündigt am Montagmittag über seine Zukunft informiert. Er überlegte, ob er sein Amt infolge einer Korruptionsanzeige gegen seine Ehefrau niederlegen sollte.

Um 11 Uhr trat der Regierungschef vor die Medien und teilte seine Entscheidung mit der Bevölkerung. Demnach will er im Amt bleiben.

Pedro Sánchez
Pedro Sánchez mit seiner Frau. - keystone

«Ich habe beschlossen, wenn möglich, mit noch mehr Kraft an der Spitze der Regierung weiterzumachen», sagte Sánchez in seiner Rede vor dem Regierungspalast Moncloa in Madrid.

Zu seiner Entscheidung, zu der er zusammen mit seiner Frau gekommen sei, hätten auch die Solidaritätskundgebungen seiner Anhänger am Wochenende in Madrid und anderen Städte beigetragen. Sánchez rief dazu auf, gegen den «Sumpf» in der Politik zu kämpfen.

Sánchez kritisiert Rechte und Rechtsextreme

Der sozialistische Politiker hatte am vorigen Mittwoch überraschend angekündigt, er erwäge einen Rücktritt. Für eine fünftägige Bedenkzeit hatte er alle öffentlichen Termine abgesagt und für heute eine Entscheidung angekündigt.

Der 52-Jährige, der die viertgrösste EU-Volkswirtschaft seit knapp sechs Jahren regiert, hatte am Mittwoch auf X, vormals Twitter, geschrieben, er wolle darüber nachdenken, ob es sich noch «lohnt, trotz des Sumpfes, in dem die Rechten und Rechtsextremen versuchen, Politik zu machen. Ob ich weiter an der Spitze der Regierung stehen oder von dieser hohen Ehre zurücktreten soll».

Verfolgen Sie die spanische Politik?

Am Wochenende gingen in Madrid und anderen Städten des Landes Tausende auf die Strasse, um für den Verbleib von Sánchez im Amt zu demonstrieren. Die Demonstranten trugen Plakate mit Aufschriften wie «Sánchez, ja, mach weiter» oder «Gib nicht auf».

Die Anzeige gegen die Frau des Regierungschefs war von der als sehr rechtsgerichtet eingestuften Organisation «Manos Limpias» (Saubere Hände) erstattet worden. Sie wirft Begoña Gómez (49), die kein öffentliches Amt bekleidet, Einflussnahme und Korruption in der Wirtschaft vor. «Manos Limpias» räumte später ein, die Anzeige basiere auf Medienberichten, die durchaus falsch sein könnten.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

KorruptionRegierungTwitterEURegierungschef