Die russische Armee schiesst nach ukrainischen Angaben vom Gelände des Atomkraftwerks Saporischschja aus Raketen auf benachbarte Gebiete ab.
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Russischer Soldat vor ukrainischem Akw Saporischschja. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Russland schiesst vom AKW Saporischschja aus Raketen ab.
  • An grösstem Kernkraftwerk Europas sollen 500 Soldaten stationiert sein.

Die russische Armee schiesst nach ukrainischen Angaben vom Gelände des Atomkraftwerks Saporischschja aus Raketen auf benachbarte Gebiete ab. Die «russischen Besatzer» griffen von dort aus die benachbarte Region Nikopol an. Dies erklärte am Freitag der Präsident der ukrainischen Atomenergiebehörde Energoatom, Petro Kotin, im Online-Dienst Telegram.

Derzeit kontrollieren demnach 500 russische Soldaten die Anlage. Das AKW Saporischschja ist das grösste Kernkraftwerk Europas. Es wird seit Anfang März von russischen Truppen besetzt.

Sie hatten es wenige Tage nach Beginn ihrer Invasion der Ukraine unter ihre Kontrolle gebracht. Das Kraftwerk trug 2021 rund ein Fünftel zur Stromproduktion der Ukraine bei.

Sorge um nukleare Sicherheit

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) konnte das Atomkraftwerk seit Beginn der russischen Invasion nicht mehr besichtigen. IAEA-Chef Rafael Grossi hat mehrfach seine Sorge über die nukleare Sicherheit in Saporischschja ausgedrückt.

Die ukrainische Regierung lehnt einen Besuch von IAEA-Vertretern ab, solange das Akw von russischen Truppen besetzt ist. Möglich sei ein solcher Besuch erst, wenn die Ukraine wieder die Kontrolle über die Anlage habe, erklärte Energoatom vergangene Woche. Die ukrainische Atombehörde argumentiert, ein Besuch von IAEA-Experten könne die Präsenz Russlands legitimieren.

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