Referendum zu Homoehe Verbot hat in Rumänien begonnen
Die Rumänische Verfassung soll durch ein Referendum geändert werden. Die Ehe soll zukünftig nur noch zwischen «Mann und Frau» geschlossen werden können.

Das Wichtigste in Kürze
- Fast drei Millionen Unterschriften wurden in Rumänien gegen die Homoehe gesammelt.
- Das Referendum hat Anhänger in allen politischen Lagern.
In Rumänien hat heute Samstag ein zweitägiges Referendum über die Festschreibung des Verbots der gleichgeschlechtlichen Ehe in der Verfassung begonnen. Derzeit definiert Rumäniens Verfassung die Ehe geschlechtsneutral als Bund zwischen «Ehegatten».
Die Initiatoren der Volksbefragung wollen erreichen, dass der Begriff «Ehegatten» im Grundgesetz durch «Mann und Frau» ersetzt wird. Die Wahllokale schliessen am Sonntag um 20 Uhr. Erste Ergebnisse werden in der Nacht zum Montag erwartet.
Klares Ja erwartet
Beobachter rechneten mit einem klaren Ja-Votum für eine solche Verfassungsänderung. Die religiös motivierte Bewegung «Koalition für die Familie» hatte dafür fast drei Millionen Unterschriften gesammelt. Sie hat Anhänger in allen politischen Lagern. Das Parlament hatte die Volksbefragung auf Druck der sozialliberalen Regierung gebilligt.
Kritiker werfen der Regierung vor, mit diesem Referendum vom Streit um geplante Strafrechtsänderungen abzulenken, die korruptionsverdächtigen Politikern zugutekommen würden. Bürgerrechtler warnten zudem vor Fälschungen, unter anderem weil bei diesem Referendum das bewährte elektronische Überwachungssystem, das Mehrfach-Stimmabgaben verhindern soll, nicht eingesetzt wird. Für die Gültigkeit der Volksbefragung reicht eine 30-prozentige Beteiligung der 18,9 Millionen Wahlberechtigten.