Die Polizei beginnt mit der Räumung eines propalästinensischen Protestcamps auf dem Gelände der Freien Universität Berlin.
Viele Gebäude der Freien Universität Berlin standen während der vergangenen drei Semester leer. Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/ZB
Die Polizei hat damit begonnen, ein propalästinensisches Protestcamp auf dem Gelände der Freien Universität Berlin zu räumen. (Archivbild) - dpa-infocom GmbH

Die Polizei hat am Dienstagnachmittag mit der Räumung eines Protestcamps von propalästinensischen Aktivisten auf dem Gelände der Freien Universität Berlin begonnen. Nach mehrfachen Aufforderungen, das Gelände zu räumen, begannen die Einsatzkräfte damit, einzelne Teilnehmerinnen und Teilnehmer abzuführen. Nach der Besetzung eines Hofs hatte die Polizei zunächst das Gelände mit vielen Kräften gesichert.

Am frühen Nachmittag wurden einzelne Gruppen demonstrierender Menschen vom Gelände begleitet. Zuvor hatten die Beamten dafür gesorgt, dass keine weitere Unterstützung zu den Aktivisten gelangen konnte. Im Theaterhof der Hochschule im Stadtteil Dahlem hatten rund 100 Personen am Vormittag Zelte aufgebaut. Die Universität kündigte daraufhin ein rasches Vorgehen an: «Die FU hat die Räumung angeordnet und die Polizei gerufen», sagte eine Sprecherin.

Universitätsbetrieb teilweise eingestellt

Die Hochschule hatte ihren Lehrbetrieb teilweise eingestellt. «Diese Form des Protests ist nicht auf Dialog ausgerichtet. Eine Besetzung ist auf dem Gelände der FU Berlin nicht akzeptabel. Wir stehen für einen wissenschaftlichen Dialog zur Verfügung – aber nicht auf diese Weise», erklärte Universitätspräsident Günter Ziegler in einer Mitteilung.

Nach Angaben der Universität hatten Aktivisten des Protestcamps im Verlauf des Vormittags auch versucht, in Räume und Hörsäle der Universität einzudringen, um diese zu besetzen. Die Gruppe, die sich nach eigenen Angaben aus Studierenden verschiedener Berliner Hochschulen und andere Personen zusammensetzt, habe weitere Studierende und Professoren zur Teilnahme aufgefordert. Die Gruppe habe Forderungen aufgestellt, aber jeden Dialog oder Verhandlungen abgelehnt.

Universität Strafanzeigen erstattet

Es sei zu Sachbeschädigungen gekommen, hiess es in der Mitteilung. Die Universität habe Strafanzeigen erstattet. Der Lehrbetrieb in den Gebäuden Rost-, Silber- und Holzlaube sei eingestellt worden. Die Bibliotheken in diesen Gebäuden und die Mensa wurden geschlossen.

Die Freie Universität ist eine der drei grossen Hochschulen der deutschen Hauptstadt. Neben der Humboldt Universität und der Technischen Universität (TU). Sie war nach dem Zweiten Weltkrieg neu gegründet worden, weil die ältere Humboldt Universität im kommunistischen Osten der geteilten Stadt lag.

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