Ein startbereites Flugzeug der Austrian Airlines wurde in Tirana überfallen. Die Passagiere schauten fassungslos zu.
Austrian Airlines
Ein Flugzeug der Austrian Airlines steht auf dem Rollfeld (Symbolbild). - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Flugzeug in Albanien wurde von mehreren Räubern überfallen.
  • Bei der Flucht kam ein Täter ums Leben.
  • Einige Fluggäste hielten die Diebe für Teilnehmer einer Polizeiübung.

Vor den Augen einiger Passagiere haben Verbrecher auf dem Flughafen der albanischen Hauptstadt Tirana einen Geldtransporter überfallen. Die wertvolle Fracht wurde am Dienstag zurzeit des Überfalls in die Maschine verladen, die auf dem Weg nach Wien war. 

Ein Täter wurde kurz darauf auf der Flucht getötet, wie der Fernsehsender «TV Klan» auf seiner Webseite unter Berufung auf die albanische Polizei berichtete.

Raub-Fahrzeug der «Steuerfahndung»

Die Maskierten waren bei der Tat mit einem Lieferwagen vor das Flugzeug auf dem Vorfeld gefahren. Auf dem Fahrzeug prangte die Aufschrift «Steuerfahndung». Mit vorgehaltener Waffe zwangen die Täter das Personal des Geldtransporters, ihnen die Säcke mit Geld auszuhändigen.

Anschliessend fuhren die Räuber davon. In rund 800 Meter Entfernung wollte ein dort stationiertes Kontingent der Flughafen-Polizei eingreifen. Im Feuergefecht wurde einer der Angreifer getötet. Die anderen warfen seine Leiche aus dem Wagen und entkamen.

Die Polizei leitete eine umfassende Fahndung ein. Zunächst war nicht klar, wieviel Geld die Räuber erbeutet haben. In Medienberichten war von mindestens zwei Millionen Euro die Rede.

Passagiere wurden zu Augenzeugen

Der Jet vom Typ Airbus A320 gehörte der österreichischen Fluggesellschaft AUA. Gemäss den Berichten bestand für die Passagiere, von denen einige vom Flugzeug aus den Überfall mitverfolgen konnten, zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr.

Einige Fluggäste sagten laut «TV Klan», dass sie die Angreifer aufgrund ihrer schwarzen Kampfmontur und den kugelsicheren Westen für Teilnehmer einer Polizeiübung gehalten hätten. Das Flugzeug landete schliesslich mit zweieinhalb Stunden Verspätung in Wien.

Die organisierte Kriminalität stellt in Albanien ein grosses Problem dar. Die Banden organisieren sich oft entlang von Clan-Strukturen, die für die Strafverfolgungsbehörden schwer zu durchdringen sind. Zuletzt war vor drei Jahren ein Geldtransporter auf ähnliche Weise auf dem Flughafen von Tirana ausgeraubt worden.

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