Polen startet militärisches Training für alle Bürger

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Polen,

Wegen der wachsenden Spannungen mit Russland setzt Polen auf ein neues, freiwilliges Ausbildungsprogramm für seine Bürgerinnen und Bürger.

Władysław Kosiniak-Kamysz
Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz kündigte in Warschau an, dass die Pilotphase des Projekts «In Bereitschaft» am 22. November startet. (Archivbild) - keystone

Polen sieht sich zunehmend von Russland bedroht und legt deshalb ein grosses Programm zur freiwilligen militärischen Ausbildung seiner Bürger und Bürgerinnen auf.

Die Pilotphase des Projekts «In Bereitschaft» werde am 22. November beginnen, sagte Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz in Warschau. Ziel sei es, im kommenden Jahr 400'000 Bürger zu schulen.

«Wir leben in den gefährlichsten Zeiten seit dem Zweiten Weltkrieg. Hinter unserer Grenze tobt ein Krieg, es gibt Sabotageakte in der Ostsee und Kämpfe im Cyberspace», sagte Kosiniak-Kamysz mit Blick auf das von Russland angegriffene Nachbarland Ukraine. Deshalb habe man das Programm ausgearbeitet. Es richte sich an «alle polnischen Bürger, die daran teilnehmen möchten» – von Kindern im Grundschulalter über Arbeitnehmer bis zu Senioren.

Das Programm besteht aus vier Modulen: Grundlagen zum Thema Sicherheit, Survival, Erste Hilfe und Cybersicherheit. Die Schulungen finden am Wochenende statt, jedes Modul dauert in der Regel einen Tag, wie das Ministerium für Digitalisierung auf X mitteilte. Über eine App kann jeder Bürger die Schulungen, die ihn interessieren, in der Nähe seines Wohnortes buchen.

Betriebliche Verteidigungsschulungen ohne Armeepflicht

Unternehmen können zudem Gruppenschulungen für die gesamte Belegschaft vereinbaren. «Die Verteidigungsschulungen sind nicht mit dem Dienst in der Armee gleichzusetzen, sie enden nicht mit einem Eid oder der Eintragung in die Liste der Reservisten», stellt das Digitalisierungsministerium klar.

Das EU- und Nato-Land Polen ist einer der engsten politischen und militärischen Verbündeten der Ukraine. Es hat auch eine wichtige Funktion als logistische Drehscheibe für die Militärhilfe des Westens an Kiew. Polen sieht sich auch selbst von Russland bedroht und rüstet deshalb massiv auf.

Polens Streitkräfte zählen nach Angaben des Verteidigungsministeriums vom Sommer 210'300 Männer und Frauen, darunter 37'000 Freiwillige im Heimatdienst WOT. Das Land will seine Armee auf eine Stärke von 300'000 Soldatinnen und Soldaten ausbauen. Um mehr Bürger für den Dienst an der Waffe zu gewinnen, experimentiert das Land schon seit längerem mit militärischen Kurztrainings in unterschiedlichen Formaten.

Kommentare

User #4284 (nicht angemeldet)

Finde das auch abgesehen vom Krieg eine gute Sache.

User #6394 (nicht angemeldet)

Das wäre wirklich eine gute Sache für die Schweiz wäre auch dabei.

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