Nach einem jahrelangen rechtlichen und diplomatischen Tauziehen erhielt Peru eine jahrhundertealte Goldmaske von Deutschland zurück.
Der weltberühmt Inka-Stadt Machu Picchu in Peru wird von der Sonne angestrahlt.
Der weltberühmt Inka-Stadt Machu Picchu in Peru wird von der Sonne angestrahlt. - Pixabay
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine goldene Totenmaske wurden der peruanischen Botschaft in Berlin übergeben.
  • Seit dem Fund der Maske 1997 stritten die beiden Staaten über das Besitzrecht.

Die bayerischen Behörden übergaben eine goldene Totenmaske aus dem achten Jahrhundert am Donnerstag an die peruanische Botschaft in Berlin, wie Kulturministerin Patricia Balbuena mitteilte. Die Maske sei einer der «bedeutendsten» Funde aus der nordperuanischen Sicán-Kultur aus der Zeit vor den Inkas, sagte Balbuena.

Nach Angaben der Botschaft wurde die Maske 1997 bei einem Kunsthändler in München gefunden und dann von der bayerischen Staatsanwaltschaft beschlagnahmt. Peru hatte sie daraufhin als verschollen gemeldet und auf eine Herausgabe der von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmten Maske geklagt. Im Dezember 2016 ordnete das Landgericht München an, die Maske an Peru zurückzugeben.

Der Bevollmächtigte des Freistaates Bayern, Rolf-Dieter Jungk, überreichte sie bei einer Zeremonie am Donnerstag in der Botschaft Perus an Kulturministerin Balbuena. «Auf diese Weise wird ein Teil unserer reichen kulturellen Vergangenheit zurückgewonnen und dem peruanischen Volk zugänglich gemacht», sagte die Ministerin in Berlin. Balbuena forderte gemeinsame Anstrengungen im Kampf gegen den illegalen Handel mit Kulturschätzen.

Illegaler Kunsthandel ist «weltweit ein Problem»

Die UN-Kulturorganisation Unesco hat mit dem Übereinkommen über Massnahmen zum Verbot und zur Verhütung der unzulässigen Einfuhr, Ausfuhr und Übereignung von Kulturgut von 1970 ein völkerrechtliches Instrument gegen den illegalen Handel mit Kulturschätzen geschaffen. Laut Unesco ist dieser Handel «weltweit ein Problem».

Schätzungen zufolge gehe der Umsatz des illegalen Handels mit Kulturgut «jährlich in die Milliarden» (etwa sechs bis acht Milliarden Franken), heisst es auf der Website der Deutschen Unesco-Kommission. Neben dem Handel mit Waffen oder Drogen sei dies einer der umsatzstärksten illegalen Märkte der Welt.

Im Juli hatte bereits Perus Nachbarland Ecuador 13 antike Fundstücke aus einer Privatsammlung in Deutschland zurückerhalten. Die Sicán-Kultur existierte vom achten bis 14. Jahrhundert an der Nordküste Perus.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Unesco