Paris Festnahmen und Gewalt bei Protesten: Ausschreitungen überschatten den 1. Mai in Paris. Gewerkschaftschef Martinez greift die Polizei scharf an.
Paris festnahmen
Ein Wasserwerfer zielt auf Demonstranten während einer Demonstration am Internationalen Tag der Freiheit. Die Pariser Polizei hat am Rande einer Gewerkschaftskundgebung zum 1. Mai Tränengas gegen gewalttätige Demonstranten eingesetzt. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Protesten am 1. Mai in Paris sind hunderte Menschen festgenommen worden.
  • Die Polizei wird scharf kritisiert.

Bei Protesten zum 1. Mai ist es in Paris wieder zu Ausschreitungen gekommen. Am Rande einer Gewerkschaftskundgebung im Süden der Hauptstadt warfen militante Demonstranten am Mittwoch Steine und andere Gegenstände auf die Sicherheitskräfte. Die Tränengas und Blendgranaten einsetzten, wie französischen Medien berichteten.

Paris Festnahmen und Gewalt bei Protesten

Bis zum Abend vom 1. Mai wurden mindestens 330 Menschen festgenommen, mindestens 220 kamen in Polizeigewahrsam. Wie der Nachrichtensender BFMTV unter Berufung auf die Behörden bilanzierte. Es habe mindestens 38 Verletzte gegeben.

Über den Strassen hingen Tränengasschwaden, Mülltonnen brannten. In der Hauptstadt gab es rund 18'000 «vorbeugende Kontrollen», hauptsächlich von Taschen. Bereits vor einem Jahr hatte es in Paris schwere Krawalle gegeben.

28'000 Demonstranten in Paris

In ganz Frankreich gingen mindestens 164'500 Menschen auf die Strasse. Davon entfielen 28'000 auf Paris, wie BFMTV unter Berufung auf die Behörden berichtete.

Eine von Medien in Auftrag gegebene Schätzung kam für die Hauptstadt auf rund 40 000 Teilnehmer. An den Kundgebungen nahmen auch viele Anhänger der «Gelbwesten»-Bewegung teil. Die protestieren seit November gegen die Reformpolitik von Staatschef Emmanuel Macron.

Der Chef der Hardliner-Gewerkschaft CGT, Philippe Martinez, griff die Sicherheitsverantwortlichen scharf an. «Die Polizei hat die CGT angegriffen.» Diese Darstellung wurde von der Polizei zurückgewiesen.

Martinez sagte weiter, es gebe ein Problem mit Innenminister Christophe Castaner. Martinez musste laut Medien die Pariser Kundgebung zeitweilig aus Sicherheitsgründen verlassen.

Mehrere Personen am 1. Mai festgenommen

Drei Verdächtige wurden in der Nacht in Polizeigewahrsam genommen. Dies nachdem sie in der Nähe des Nordbahnhofs mit Benzinkanistern gestellt worden waren. Es handele sich um Ausländer, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Es werde wegen des Transports von brennbaren und explosiven Stoffen und Waffenbesitzes ermittelt. Es handle sich bei den Verdächtigen um zwei Deutsche und einen Spanier, wurden von den Ermittlern nicht bestätigt.

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