Angesichts heftiger Gefechte um die frühere Grossstadt Sjewjerodonezk in der Ostukraine warnen internationale Helfer, dass die humanitäre Lage vor Ort immer katastrophaler werden könnte.
Ukraine Krieg
Ein im Ukraine-Krieg zerstörtes Auto in Sjewjerodonezk. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • «Wir befürchten, dass bis zu 12 000 Zivilisten in der Stadt im Kreuzfeuer gefangen sind, ohne ausreichenden Zugang zu Wasser, Lebensmitteln, Medikamenten oder Strom», teilte Jan Egeland, Generalsekretär der Hilfsorganisation Norwegian Refugee Council (NRC), am Dienstag mit.

In dem Ballungsraum Sjewjerodonezk-Lyssytschansk in der Region Luhansk haben vor dem Krieg 380 000 Menschen gelebt. Inzwischen ist vor allem Sjewjerodonezk schwer beschädigt und entvölkert. 90 Prozent der Wohnhäuser sind laut Präsident Wolodymyr Selenskyj beschädigt, mehr als zwei Drittel zerstört. Die russische Luftwaffe und Artillerie bombardieren seit Wochen die Stadt. Am Dienstag meldete der ukrainische Generalstab Sturmversuche russischer Truppen.

In Zusammenarbeit mit örtlichen Partnern habe der NRC in der vergangenen Woche Lebensmittel und Hygieneartikel an die in der Region verbliebene Zivilbevölkerung verteilt, hiess es weiter. Die sich zuspitzenden Gefechte machten nun die Lieferung von Hilfsgütern unmöglich. Der nahezu ununterbrochene Beschuss zwinge die Zivilisten dazu, in Luftschutzräumen und Kellern Zuflucht zu suchen. Es gebe nur noch wenige Fluchtmöglichkeiten.

«Wir können im Granatenhagel keine Leben retten», so Egeland. Er forderte alle Beteiligten auf, Organisationen unverzüglich Zugang zu gewähren. So könnten Mitarbeiter Zivilisten dabei helfen, die Stadt sicher zu verlassen, und lebensrettende Unterstützung leisten.

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