Die Beerdigung von Alexej Nawalny hat stattgefunden. Währenddessen wurden in Russland mehr als 100 Menschen festgenommen.
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Nawalny - Nau.ch

Mehr als 100 Menschen sind in Russland nach Angaben von Bürgerrechtlern bei den Trauerveranstaltungen für den in Haft ums Leben gekommenen Kremlkritiker Alexej Nawalny festgenommen worden. Die Bürgerrechtsplattform OWD-Info schrieb am Freitagabend von 128 Festnahmen in 19 Städten. «In jedem Polizeirevier können mehr Festgenommene sein als in den veröffentlichten Listen», heisst es zudem. In den meisten Fällen wurden die Betroffenen nach kurzer Zeit wieder auf freien Fuss gesetzt.

Die meisten Festnahmen gab es demnach in der sibirischen Millionenstadt Nowosibirsk. Dort seien mindestens 31 Personen in Gewahrsam genommen worden, berichtet OWD-Info. In der Ural-Metropole Jekaterinburg hat die Polizei weitere 19 Menschen festgenommen. In Moskau sollen es 17 Personen sein, davon müssten drei die Nacht auf dem Revier verbringen, heisst es.

Trauerveranstaltungen trotz Polizei

Am Freitag wurde der Oppositionspolitiker Alexej Nawalny in Moskau beerdigt. Russlandweit haben Menschen bei verschiedenen Trauerveranstaltungen trotz eines massiven Polizeiaufgebots von ihm Abschied genommen.

Der schärfste Kritiker von Kremlchef Wladimir Putin in Russland war offiziellen Angaben zufolge am 16. Februar in einer Strafkolonie in Sibirien nördlich des Polarkreises gestorben. Der von einem Giftanschlag und zahlreichen Einweisungen in Einzelhaft geschwächte Politiker soll bei einem Rundgang im eisigen Gefängnishof zusammengebrochen sein. Wiederbelebungsversuche waren demnach erfolglos. Die Todesursache des 47-Jährigen ist offiziell nicht bekannt. Seine Frau Julia und auch sein Team sprechen von Mord und geben die Verantwortung dafür dem russischen Machtapparat.

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