Nach Journalistenmord reisen EU-Parlamentarier erneut in die Slowakei

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Slowakische Republik,

Vor knapp sieben Monaten wurde in der Slowakei ein Journalist getötet. Eine EU-Delegation ist erneut dorthin gereist.

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Jan Kuciak erhält einen Sonderpreis von der Axel Springer Akademie. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor knapp sieben Monaten wurde Jan Kuciak ermordet.
  • Erneut ist eine EU-Delegation in die Slowakei gereist.

Fast sieben Monate nach der Ermordung eines Investigativjournalisten in der Slowakei ist eine EU-Delegation zu einer neuerlichen Erkundungsreise in dem Land eingetroffen. Wie die Nachrichtenagentur TASR am Montag berichtete, wollen sich die fünf EU-Parlamentarier über den Stand der Mord-Ermittlungen sowie über mögliche Fortschritte der Slowaken im Kampf gegen die Korruption und zum Schutz von Journalisten informieren.

Der Journalist Jan Kuciak und seine Verlobte Martina Kusnirova waren am 21. Februar in ihrem Haus im westslowakischen Dorf Velka Maca erschossen worden. Kuciak hatte zuvor über die Verfilzung von Politik und Geschäftemacherei recherchiert. Seine unvollendete Reportage über mögliche Verbindungen italienischer Mafia-Clans zu slowakischen Regierungsmitarbeitern wurde erst nach seinem Tod veröffentlicht. Sie löste Massendemonstrationen gegen Korruption und den Missbrauch von EU-Förderungen aus. Als Folge der Proteste traten in der Slowakei die Regierung und der Polizeipräsident zurück.

Am Montag veröffentlichte die ermittelnde Staatsanwaltschaft das Phantombild eines möglichen Kronzeugen des Doppelmordes. Inzwischen bestehe kein Zweifel mehr daran, dass die Bluttat direkt mit der Arbeit des Journalisten in Zusammenhang gestanden sei, teilten die Ermittler mit. Informationen über konkrete Spuren und Tatverdächtige könne man aber vorerst nicht veröffentlichen, um die weiteren Ermittlungen nicht zu gefährden.

Der oppositionsnahe Staatspräsident Andrej Kiska, der die EU-Delegation als erster slowakischer Spitzenpolitiker empfing, kritisierte: «Leider musste ich den Abgeordneten sagen, dass es keine grundlegenden Verbesserungen in unserem Land gab.»

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