Laut den Vereinten Nationen sind in den sieben Monaten des Jahres über 1500 Menschen im Mittelmeer ertrunken.
Ein Mensch schwimmt in den frühen Morgenstunden des 2. August 2018 verzweifelt auf ein Rettungsschiff vor der Küste Libyens zu. Retter der spanischen gemeinnützigen Organisation Open Arms retteten 87 Migranten vor der Küste Libyens in einer dramatischen Nachtoperation. Die Gruppe bestand aus acht Minderjährigen.
Ein Mensch schwimmt in den frühen Morgenstunden des 2. August 2018 verzweifelt auf ein Rettungsschiff vor der Küste Libyens zu. Retter der spanischen gemeinnützigen Organisation Open Arms retteten 87 Migranten vor der Küste Libyens in einer dramatischen Nachtoperation. Die Gruppe bestand aus acht Minderjährigen. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bisher sind mehr als 1500 Menschen im Mittelmeer ertrunken.
  • Die Zahl steigt, obwohl weniger Menschen über das Mittelmeer flüchten.

Mehr als 1500 Flüchtlinge sind nach UN-Angaben in den ersten sieben Monaten des Jahres im Mittelmeer ertrunken. Mehr als die Hälfte von ihnen sei dabei im Juni und Juli gestorben, teilte das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Freitag in Genf mit. Demnach stieg die Zahl der Todesfälle, obwohl die Gesamtzahl der über das Mittelmeer nach Europa gekommenen Menschen zuletzt deutlich sank.

Laut UNHCR gelangten seit Januar ungefähr 60.000 Flüchtlinge nach Europa. In den ersten sieben Monaten des Vorjahres waren es etwa doppelt so viele. Spanien löste demnach inzwischen Italien als wichtigstes Ankunftsland ab. Dort kamen von Januar bis Juli schon 23.500 Menschen an - so viele wie im gesamten Jahr 2017. Italien verzeichnete 18.500 Ankünfte, in Griechenland waren es 16.000.

Rechtspopulisten sperren Häfen

Italiens neue rechtspopulistische Regierung sperrte im Juni die Häfen ihres Landes für die Schiffe privater Hilfsorganisationen, die Flüchtlinge aus Seenot retten. Sie will nach eigenen Angaben erreichen, dass in Italien keine neuen Flüchtlinge mehr ankommen.

Das UNHCR rief die Staaten entlang der Hauptrouten dazu auf, die Netzwerke der Schlepperbanden zu zerschlagen. Menschenschmuggler nutzten immer seeuntüchtigere Boote. Zugleich forderte sie die Anrainerstaaten dazu auf, den Kapitänen von Rettungsschiffen die Möglichkeit zur Anlandung von geretteten Migranten zu garantieren. Das seit langem geltende universelle Prinzip, Menschen aus Seenot zu retten, müsse verteidigt werden. Viele Leben seien in Gefahr.

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