Beim Kentern eines Flüchtlingsbootes im Ärmelkanal sind mindestens 31 Menschen gestorben. Mehrere weitere wurden von der französischen Marine gerettet.
Französischer Gendarm
Französischer Gendarm - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die französische Marine rettet mehrere Schiffbrüchige aus dem Ärmelkanal.
  • 31 der Migranten konnten nur noch tot geborgen werden.
  • Viele Flüchtlinge wollen nach Grossbritannien, oftmals wegen der Sprache.

Ein Boot der französischen Marine habe am Mittwochnachmittag vor der Küste von Calais Menschen im Wasser treiben sehen. Das teilte das Innenministerium in Paris mit. Zunächst waren fünf Tote gemeldet worden.

Premierminister Jean Castex sprach von einer «Tragödie». 31 von ihnen konnten nur noch tot geborgen werden, mehrere Schiffbrüchige wurden teils bewusstlos von der Marine an Bord genommen.

Doppelt so viele versuchte Überfahrten seit August

Nach Angaben der zuständigen Präfektur ist die Zahl der versuchten Überfahrten von Frankreich nach Grossbritannien seit Jahresbeginn auf 31'500 gestiegen. Damit hat sie sich seit August verdoppelt.

Etwa 7800 Menschen wurden aus Seenot gerettet. Insgesamt sind 2021 bislang mindestens zwölf Menschen gestorben oder gelten als vermisst. Die Überfahrten von Migranten nach Grossbritannien tragen erheblich zu den Spannungen zwischen Paris und London bei.

Sinkende Temperaturen machen Überfahrt gefährlicher

Die Migranten nutzen oft seeuntaugliche Boote und zahlen Schleppern hohe Preise. Viele wollen nach Grossbritannien, weil sie die Sprache sprechen und dort bereits Bekannte oder Verwandte haben. Der Anstieg der Zahlen dürfte damit zu tun haben, dass die Überfahrt mit den sinkenden Temperaturen demnächst noch gefährlicher wird.

Der französische Innenminister Gérald Darmanin kündigte an, sich nach Calais zu begeben.

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