Tausende Mazedonierinnen und Mazedonier haben am Sonntag in Skopje gegen einen möglichen Namenswechsel ihres Heimatlandes demonstriert. Die mazedonische Regierung führt derzeit Gespräche mit Griechenland.
«Mazedonien – der Name ist nicht zu verkaufen» verkündet ein Demonstrant auf seinem Schild
«Mazedonien – der Name ist nicht zu verkaufen» verkündet ein Demonstrant auf seinem Schild - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Griechenland und Mazedonien verhandeln über eine allfällige Umbenennung des Landes.
  • Athen befürchtet mazedonische Ansprüche auf eine nördliche Region Griechenlands.
  • In Skopje gingen tausende auf die Strasse und forderten einen Verhandlungsstopp.

Unter «Wir sind Mazedonier!»-Rufen protestierten gestern Sonntag Tausende in Skopje gegen die Gespräche der Regierung mit Griechenland. Dies berichtet der britische «Guardian». Hintergrund ist ein uralter Namensstreit: Athen fürchtet, dass Mazedonien dereinst Ansprüche auf die griechische Region Makedonien anmelden wird.

Die historische Region Makedonien, der Alexander der Grosse entstammt, umfasst sowohl das moderne Mazedonien als auch verschiedene Gebiete im nördlichen Griechenland.

Gespräche sollen beendet werden

Unter dem Namensdisput leidet die Hoffnung Mazedoniens, dereinst in die Nato und EU aufgenommen zu werden, da Athen sich bisher querstellt. Aus diesem Grund haben die beiden Regierungen unlängst Gespräche aufgenommen.

Die Protestierenden forderten Premierminister Zoran Zaev dazu auf, diese Gespräche sofort zu beenden: «Wir sind hier, weil Fragen zu Namen, Identität, Verfassung und Sprache Angelegenheiten sind, in denen wir Stärke zeigen müssen.»

Die Kundgebung in Skopje ist auch eine Reaktion auf eine Demonstration, die vor Kurzem im Athen stattfand: national orientierte Griechen verlangten, dass nur Griechenland den Namen «Mazedonien» benutzen dürfe.

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