Die Verbraucherzentrale Sachsen hält die Mahngebühren des Online-Versandhändlers Zalando für überzogen. Sie planen daher, eine Sammelklage einzureichen.
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Die Verbraucherzentrale Sachsen hält die Mahngebühren von Zalando für überzogen. Deswegen wollen sie eine Sammelklage einreichen. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wenn zwei Mahnungen von Zalando eintrudeln, muss man eine Gebühr von 5,30 Euro bezahlen.
  • Laut der Verbraucherzentrale Sachsen fällt diese Gebühr allerdings deutlich zu hoch aus.

Wer den Modegiganten Zalando nicht rechtzeitig die Kosten der Bestellung begleicht, muss Mahngebühren zahlen. Das ist durchaus nachvollziehbar – doch laut der Verbraucherzentrale Sachsen soll die Summe zu hoch sein.

Wenn man eine Mahngebühr ignoriert, werden 5,30 Euro in der nächsten fällig. «Viele Kunden zahlen diesen Betrag in dem Glauben, dass sich ein grosser europäischer Versandhändler an das geltende Recht hält.» Das erklärt die Verbraucherzentrale Sachsen in einem Pressestatement.

Doch nach Ansicht der Verbraucherschützer sind diese Gebühren unverhältnismässig hoch. «Wir halten diese Gebühren für unzulässig», sagt Rechtsexperte Michael Hummel laut der Verbraucherzentrale. «Es gibt keine Regelungen in den AGB von Zalando und nur tatsächlich anfallende Kosten dürfen geltend gemacht werden. Bei E-Mail-Mahnungen sind diese minimal».

Trotz des geringen individuellen Schadensbetrags summieren sich die Beträge aufgrund der hohen Kundenzahl von Zalando zu erheblichen Summen.

Sammelklage gegen Zalando

Um die ihrer Meinung nach ungerechtfertigten Mahngebühren zurückzuholen, plant die Verbraucherzentrale eine Sammelklage gegen Zalando. Sie suchen noch Kläger, die seit dem Inkrafttreten der neuen Sammelklage am 13. Oktober eine zweite Mahnung erhalten und die Gebühr von 5,30 Euro gezahlt haben.

«Die Teilnahme an der Sammelklage ist für alle Betroffenen kostenlos», so die Verbraucherzentrale. Das Risiko und die Kosten werden durchwegs von ihnen getragen.

Ein Sprecher von Zalando erklärte auf Anfrage der «Bild», wie die Mahngebühren zustande kommen: «Kunden haben nach dem Kauf auf Rechnung 14 Tage Zeit zum Bezahlen. Am elften Tag senden wir eine kostenlose Erinnerungs-E-Mail. Nach Ablauf der 14 Tage ohne Zahlungseingang wird eine erste Mahnung mit einer Gebühr von 1,80 Euro versandt.»

Wenn sie dann nach weiteren sieben Tagen keine Zahlung erhalten, senden sie eine zweite Mahnung. In dieser ist eine Gebühr von 3,50 Euro inkludiert.

Laut Zalando zahlen die meisten Kunden fristgerecht und nur ein kleiner Prozentsatz erhält eine zweite Mahnung.

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