Libyens Regierungschef kündigt Treffen mit Conte, Merkel und Macron an

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Libyen,

Angesichts der anhaltenden Kämpfe um die libysche Hauptstadt Tripolis setzt Libyens international anerkannter Regierungschef Fajes al-Sarradsch auf eine diplomatische Offensive.

Libyens Regierungschef Fajes al-Sarradsch
Libyens Regierungschef Fajes al-Sarradsch - POOL/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Sarradsch sucht Unterstützung gegen Offensive von General Haftar.

Das libysche Aussenministerium kündigte am Montag an, dass Sarradsch ab Dienstag nach Italien, Deutschland, Frankreich und vielleicht auch nach Grossbritannien reisen werde. Ein Sprecher der Bundesregierung bestätigte der Nachrichtenagentur AFP, dass Merkel Sarradsch am Dienstagabend zu einem Gespräch im Bundeskanzleramt empfangen werde.

Vor dem Treffen mit Merkel reist Sarradsch nach Angaben des libyschen Aussenministeriums nach Italien, wo er mit Regierungschef Giuseppe Conte zusammenkommen soll. Am Mittwoch sei ein Treffen mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in Paris vorgesehen.

Ziel der Reise sei es, «Unterstützung gegen die Aggression» des Militärführers Chalifa Haftar zu bekommen, teilte das libysche Aussenministerium mit. Vor allem der Besuch in Frankreich ist brisant, weil die libysche Regierung Paris vorwirft, den abtrünnigen General Haftar zu unterstützen. Frankreich wies diesen Vorwurf bereits mehrfach zurück.

Merkel hatte bei ihrer Westafrika-Reise in der vergangenen Woche eine gemeinsame Position der Europäischen Union zu den Kämpfen im Bürgerkriegsland Libyen angemahnt. Ihr Ziel sei es, dass es keine unterschiedlichen Stimmen und Positionen innerhalb der EU gebe, sagte Merkel am Donnerstag vor Studierenden an der Universität von Burkina Fasos Hauptstadt Ouagadougou.

Der abtrünnige General Haftar hatte am 4. April eine Offensive auf Tripolis gestartet, wo die international anerkannte Regierung der nationalen Einheit ihren Sitz hat. Seitdem liefern sich regierungstreue Truppen und Einheiten Haftars erbitterte Kämpfe um die Kontrolle der Hauptstadt. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind dabei bislang mehr als 430 Menschen getötet worden. Mehr als 55.000 Menschen wurden nach UN-Angaben vertrieben.

In dem nordafrikanischen Land herrscht seit dem Sturz und gewaltsamen Tod des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 Chaos. Die Regierung in Tripolis ist schwach und hat weite Teile des Landes nicht unter Kontrolle. Haftar unterstützt eine Gegenregierung im Osten Libyens.

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