Leere Strände, geschlossene Lokale, kaum Feriengäste - in Bulgarien gleichen die Badeorte am Schwarzen Meer gegen Ende Mai eher Geisterorten. Die Sommersaison konnte nicht wie ursprünglich geplant am 1. Mai eröffnet werden.
Flagge Bulgariens und der EU an einem Gebäude
Flagge Bulgariens und der EU an einem Gebäude - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen der unsicheren Buchungslage aus dem Ausland haben die Betreiber vieler grosser Hotels entschieden, vorerst nicht zu öffnen.

Denn die bekannten bulgarischen Badeorte wie etwa Slantschew Brjag (Sonnenstrand) im Süden setzen vor allem auf grosse ausländische Reisegruppen. Die meisten Urlauber kommen traditionell aus Deutschland, Russland und Grossbritannien.

Viele grosse Hotels blieben auch im Corona-Sommer 2020 zu, der für Bulgariens Tourismus verheerend war. Die Zahl der Feriengäste aus dem Ausland ging Angaben der Branche zufolge um mehr als 80 Prozent zurück. Die Verluste wurden auf fast sechs Milliarden Lewa (drei Milliarden Euro) beziffert. Die Branche beklagte, dass sich die damalige Regierung in Sofia nicht genug um den Tourismus gekümmert habe.

Bulgariens neue Übergangsregierung will sich nun einschalten, damit die diesjährige Sommersaison doch noch gerettet wird. Die Aufgabe des Tourismusministeriums sei, die «Vitalität der Branche wiederherzustellen», versicherte Ressortministerin Stela Baltowa bei einem Treffen mit Branchenvertretern. Das Ministerium wolle nun im Ausland verstärkt für Bulgarien als Reiseziel werben.

Die Branche steht in der Corona-Krise vor logistischen Problemen wie etwa dem Fehlen von Test-Kapazitäten für Touristen, die für ihre Rückreise einen Corona-Test brauchen. Die Impfkampagne unter den Mitarbeitern der Hotelerie und Gastronomie hat auch noch nicht richtig begonnen. Der Fremdenverkehr ist für das ärmste EU-Land ein wichtiger Sektor. Vor der Corona-Pandemie hatte er noch gut 12 Prozent zur Wirtschaftsleistung des Balkanlandes beigesteuert.

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