Ein Gericht in Ankara hat sechs Angeklagte wegen eines tödlichen Selbstmordanschlags in der türkischen Hauptstadt zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt.
Ein Polizist steht vor dem höchsten Gericht in Ankara.
Ein Polizist steht vor dem höchsten Gericht in Ankara. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Ankara wurden sechs Angeklagte zu 29 lebenslangen Haftstrafen verurteilt.
  • Bei einem Selbstmordanschlag in der Hauptstadt der Türkei töteten sie 2016 29 Personen.

Ein Gericht in Ankara hat am Montag sechs Angeklagte wegen eines tödlichen Selbstmordanschlags in der türkischen Hauptstadt zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Wie die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete, erhielten die Angeklagten 29 Mal lebenslang für die 29 Opfer des Autobombenanschlags vom 17. Februar 2016, zu dem sich die kurdische Extremistengruppe Freiheitsfalken Kurdistans (TAK) bekannt hatte.

Der Anschlag richtete sich gegen einen Militärkonvoi im Zentrum Ankaras. Insgesamt waren in dem Prozess 68 Menschen angeklagt, von denen 50 in einem getrennten Verfahren abgeurteilt werden. Zwei der anderen Angeklagten wurden laut Anadolu wegen Mitgliedschaft in einer Terrororganisation zu neun Jahren Haft verurteilt, während sieben weitere sechs Jahre Haft wegen Betrugs erhielten. Zwei Angeklagte wurden demnach freigesprochen.

Die Türkei war 2015 und 2016 von einer ganzen Reihe blutiger Anschläge in Ankara, Istanbul und anderen Städten erschüttert worden. Die TAK sind eine radikale Abspaltung der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK). Die Gruppe hat sich immer wieder zu Anschlägen in Städten bekannt, ist jedoch seit Ende 2016 nicht mehr in Erscheinung getreten. Einige Experten bezweifeln ihre Eigenständigkeit und halten sie für eine Frontorganisation der PKK.

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