Laschet will vor Wahl nicht mehr über Umfragen reden
Der christdemokratische deutsche Kanzlerkandidat Armin Laschet will bis zur Bundestagswahl nicht mehr über Umfragen sprechen, die derzeit die Sozialdemokraten vorne sehen.

«Dieses tägliche Klicken von Umfragen mag spannend sein. Ich sage, wie es mit Deutschland weitergehen soll», sagte der CDU-Chef am Montag in Heidelberg nach einem Treffen mit dem Vorstand der Südwest-CDU. Man solle doch Geduld haben und in den verbleibenden Wochen bis zur Wahl über Politik reden. «Und dann zählen wir aus. Und dann sehen wir, wie treffsicher Umfragen waren oder nicht», sagte Laschet.
Die aktuellen Umfragen sehen die SPD bis zu fünf Prozentpunkte vor der CDU/CSU auf Platz eins. Auch der CDU-Bundesvize und baden-württembergische Landeschef Thomas Strobl sagte, er habe seinem Landesvorstand empfohlen: «Glotzt nicht andauernd auf die Umfragen. Wir haben noch 20 Tage.» Strobl zeigte sich überzeugt, dass die CDU das Rennen noch gewinnen kann.
Die Bundestagswahl ist am 26. September. Es geht dabei um die Nachfolge von Kanzlerin Angela Merkel (CDU), die nicht mehr antritt. Der Bundeskanzler wird in Deutschland aber nicht direkt gewählt, sondern von den Abgeordneten des neuen Parlaments. Die SPD, die in einer schwarz-roten Koalition unter Merkel mitregiert, hatte es mit ihrem Kanzlerkandidaten Olaf Scholz zuletzt geschafft, ihren langjährigen Minustrend in den Umfragen zu wenden.