Drei Wochen nach dem Ausbruch des Vulkans auf La Palma kommen die Bewohner der Kanareninsel nicht zur Ruhe.
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Es kann noch Monate dauern. - Daniel Roca/AP/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Insel La Palma kommt nach dem Vulkanausbruch nicht zur Ruhe.
  • Immer wieder wird die Insel von Beben und Ausbrüchen heimgesucht.

Drei Wochen nach dem Ausbruch des Vulkans auf La Palma kommen die Bewohner der Kanareninsel nicht zur Ruhe. Ein neuer Lavastrom, der sich am Samstag gebildet hatte, richtete am Wochenende weitere Zerstörungen an. Das Vulkanologische Institut der Kanaren (Involcan) sprach von «enormen Zerstörungen».

Menschen seien aber nicht in Gefahr. Die spanische Verteidigungsministerin Margarita Robles flog am Sonntag auf die Atlantik-Insel vor der Westküste Afrikas, um sich ein Bild von der Lage zu machen und bei den Einsatzkräften der Militärischen Nothilfeeinheit zu bedanken. Experten schätzen, dass der Vulkan noch lange aktiv bleiben werde.

Vulkanausbrüche und Erdbeben suchen Insel heim

Am Samstag war die Nordflanke des Vulkankegels im Gebirgszug Cumbre Vieja eingestürzt.

Die gut 1000 Grad heisse Masse trat aus und zog bisher verschonte Flächen in Mitleidenschaft. Da die betroffene Region schon zuvor evakuiert worden sei, habe niemand zusätzlich in Sicherheit gebracht werden müssen, berichtete der staatliche Fernsehsender RTVE unter Berufung auf die Behörden. Der Vulkan schleuderte eine Aschewolke bis in eine Höhe von 3,5 Kilometern. Immer wieder erschüttern auch kleine bis mittlere Erdbeben den Süden der Insel, das heftigste Beben hatte eine Stärke von 4,1.

Schäden werden immer grösser

Die Schäden durch den Vulkanausbruch auf der kleinen Insel werden unterdessen immer grösser. Seit der Vulkan im Süden La Palmas am 19. September erstmals nach 50 Jahren wieder aktiv wurde, hat die Lava schon mehr als 1200 Gebäude zerstört. Knapp 500 Hektar waren am Sonntag bereits von einer meterdicken Lavaschicht bedeckt.

Der Ausbruch des Vulkans Cumbre Vieja am Sonntag
Der Ausbruch des Vulkans Cumbre Vieja am Sonntag - AFP

Diese Fläche entspricht ungefähr 700 Fussballfeldern. Rund 6000 Menschen, die ihre Häuser verlassen mussten, waren weiter in Hotels oder bei Angehörigen untergebracht. Viele von ihnen werden nie mehr in ihre Häuser und Ortschaften zurückkehren können.

Bananenbau ist schwer betroffen

Schwer betroffen ist vor allem der für die Insel immens wichtige Bananenanbau, von dem etwa die Hälfte der etwa 85 000 Einwohnern direkt oder indirekt lebt und der sich schon vor dem Vulkanausbruch in der Krise befand. Auch der Tourismussektor beklagt Verluste.

Mai 2018: Bei einer Polizeipressekonferenz in München wird in Bananenkisten verstecktes Kokain präsentiert. Foto: Peter Kneffel
Mai 2018: Bei einer Polizeipressekonferenz in München wird in Bananenkisten verstecktes Kokain präsentiert. Foto: Peter Kneffel - dpa-infocom GmbH

Eine Tierschutzorganisation erneuerte derweil ihren Hilfeaufruf für eine Katze, die offenbar in einem leeren, rundum von Lava umgebenen Wasserbassin eingeschlossen ist. Es sei auf Videoaufnahmen einer Drohne zu sehen, wie die Katze in dem Bassin herumrenne, hatte der Radiosender Cadena Ser am Freitag unter Berufung auf die Organisation Leales berichtet. Man warte weiter darauf, dass die Katze möglichst aus der Luft mit Hilfe einer Drohne mit Nahrung versorgt werde, bis sich der Vulkan wieder beruhigt habe, schrieb Leales auf Twitter. Ob das möglich sein würde, war zunächst unklar.

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