1,5 Millionen Euro bietet eine Gruppe von Klimaaktivisten dem Energiekonzern RWE für ein Stück Land im Rheinischen Revier.
Die Klimaaktivistinnen Luisa Neubauer (2.v.l), Greta Thunberg (3.v.r), Lakshmi Thevasagayam (r) und der Klimaktivist Florian Özcan (2.v.r) protestieren in Lützerath.
Die Klimaaktivistinnen Luisa Neubauer (2. v. l.), Greta Thunberg (3. v. r.), Lakshmi Thevasagayam (r.) und der Klimaktivist Florian Özcan (2. v. r.) protestieren in Lützerath. (Archivbild) - Federico Gambarini/dpa

Eine kleine Gruppe von Klimaaktivisten hat zu Spenden aufgerufen, um dem Energiekonzern RWE Land neben dem abgerissenen Dorf Lützerath im Rheinischen Braunkohlerevier abkaufen zu können. Unter dem Motto «Kohle gegen Kohle» wollen sie RWE 1,5 Millionen Euro für eine Fläche von 1,5 Quadratkilometern anbieten und so sicherstellen, dass die darunter liegende Kohle in der Erde bleibt. Das Geld soll über Crowdfunding zusammenkommen.

Der Kaufvorschlag werde auch auf der digitalen Aktionärs-Hauptversammlung von RWE präsentiert, kündigte Klimaaktivistin Lilith Rein in Köln an. Ein Sprecher von RWE wollte das Angebot auf Anfrage nicht kommentieren. Zur ehemaligen Siedlung Lützerath, die schon vor rund einem Jahr vom Tagebau in Anspruch genommen worden sei, sei alles bekannt und gesagt, teilte der Sprecher mit.

Angebot von kleinem Kreis Aktivistinnen und Aktivisten organisiert

Auf die Frage, wo überhaupt das Interesse von RWE an einem Verkauf liegen solle, sagte Rein, RWE habe das erklärte Ziel, auf erneuerbare Energien umzusteigen. Und hier werde dem Konzern ein «sehr guter Ausweg» aus der fossilen Zeit geboten. Bei der Lancierung des Plans sagte der Geologe und Klimaaktivist Nikolaus Froitzheim von der Universität Bonn, die vergangenen Monate seien weltweit extreme Hitzemonate gewesen.

«Die Klimaforscher und Meteorologen sind fassungslos darüber, aber die Öffentlichkeit nimmt nicht viel Notiz davon», kritisierte der Wissenschaftler. Rein sagte, das Angebot an RWE habe nur ein kleiner Kreis von Aktivistinnen und Aktivisten organisiert, sie würden aber von vielen zivilgesellschaftlichen Organisationen und NGOs unterstützt. Das Dorf Lützerath war im vergangenen Jahr nach Massenprotesten und einem riesigen Polizeieinsatz geräumt und abgebaggert worden.

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