Vor mehr als einer Woche wurden bei einem Amoklauf bei den Zeugen Jehovas in Hamburg sieben Menschen getötet. Dem Entsetzen folgen nun Trauer und Gedenken.
«Herr vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun»: Passanten haben Blumen und Kerzen vor dem Eingangsbereich des Gemeindehauses niedergelegt.
«Herr vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun»: Passanten haben Blumen und Kerzen vor dem Eingangsbereich des Gemeindehauses niedergelegt. - Christian Charisius/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Heute Sonntag gedenken die Kirchen der Opfer des Amoklaufs bei den Zeugen Jehovas.
  • Das Angebot gelte auch für die etwa 1000 Einsatzkräfte und Bewohner des Stadtteils.

Eineinhalb Wochen nach der Amoktat bei den Zeugen Jehovas in Hamburg wird am Sonntagnachmittag mit einer ökumenischen Andacht der Opfer gedacht. Nach Angaben der Initiatoren soll die Veranstaltung in der Hauptkirche St. Petri der Trauer einen Raum geben und Trost spenden.

Zeugen Jehovas
Blumen und Kerzen vor dem Eingangsbereich eines Gemeindehauses der Zeugen Jehovas. Nach der Amoktat in den Räumen der Zeugen Jehovas in Hamburg dauern die Ermittlungen weiter an. - Christian Charisius/dpa

Das Angebot gelte vor allem für die etwa 1000 Einsatzkräfte, die am Donnerstag und Freitag der Vorwoche im Einsatz waren, sowie für Bewohner des Stadtteils Gross Borstel, in dem sich die Tragödie ereignete. Das Gedenken solle und könne keine Trauerfeier der Zeugen Jehovas ersetzen, hiess es.

Veranstalter sind die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland, das Erzbistum Hamburg und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen. Erwartet wird unter anderem auch Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD). Die Zeugen Jehovas unterstützen den Angaben zufolge die Trauerfeier, wollen aber einen eigenen Weg für eine Trauerfeier nach ihren christlichen Prinzipien gehen.

Von den Verletzten niemand mehr in Lebensgefahr

Vor mehr als einer Woche hatte ein 35 Jahre alter Deutscher im Hamburger Norden sieben Menschen – darunter ein ungeborenes Kind – mit Schüssen aus einer halbautomatischen Pistole getötet und sich danach selbst umgebracht. Neun Menschen wurden verletzt. Wie am Freitag bekannt wurde, schwebt niemand von ihnen mehr in Lebensgefahr.

Polizisten und Helfer am Tatort in Hamburg.
Polizisten und Helfer am Tatort in Hamburg. - Jonas Walzberg/dpa

Im Hamburger Rathaus liegt seit diesem Samstag ein Kondolenzbuch aus. Mehrere Menschen nutzten am ersten Tag die Möglichkeit, mit Einträgen den Angehörigen der Opfer ihre Anteilnahme zu bekunden.

Nach Angaben der Stadtverwaltung besteht für eine Woche jeweils zwischen 10.00 und 18.00 Uhr die Möglichkeit dazu. Das Buch werde zu gegebener Zeit den Betroffenen übergeben.

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