Kinder im Netz: Sexualdelikte in Deutschland stark gestiegen

Sandra Morgenroth
Sandra Morgenroth

Deutschland,

2024 wurden in Deutschland über 15'700 Fälle sexualisierter Gewalt gegen Kinder im Internet registriert – mehr als dreimal so viele wie im Vorjahr.

Kinder und Jugendliche  gewalt
Im letzten Jahr ist in Deutschland die Zahl sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche im Netz gestiegen. (Symbolbild) - Depositphotos

Die Plattform «Jugendschutz.net» hat im Jahr 2024 fast 15'700 Fälle sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche im Internet erfasst. Das sind mehr als 10'000 Fälle mehr als im Vorjahr, wie der «Spiegel» berichtet.

Der Leiter der Plattform, Stefan Glaser, sprach bei einer Pressekonferenz in Berlin von einem «enormen Zuwachs». 2023 lag die Zahl der erfassten Fälle noch bei etwas über 5000.

Kinder im Netz besonders gefährdet:

Glaser führt den Anstieg vor allem auf mehr Hinweise über die Hotline und internationale Partner zurück. Auch die verstärkte Nutzung von Künstlicher Intelligenz zur Produktion strafbarer Inhalte habe zum Anstieg beigetragen, so die «FAZ».

gewalt kinder netz symbolbild
90 Prozent der Verstösse gegen den Jugendschutz betrafen sexualisierte Gewalt. (Symbolbild) - Depositphotos

Insgesamt wurden 17'630 Verstösse gegen den Jugendschutz im Netz registriert. 90 Prozent davon betrafen sexualisierte Gewalt – 2023 waren es noch 67 Prozent.

Besonders der Messenger-Dienst Telegram wurde als Umschlagplatz für Missbrauchsdarstellungen genannt.

Weitere Gefahren: Extremismus und mangelhafte Altersprüfung

Auch politischer Extremismus nimmt zu. 2024 wurden 1245 Verstossfälle gemeldet, darunter 732 mit rechtsextremem und 513 mit islamistischem Hintergrund, wie «FAZ» berichtet.

Internet Kinder Jugendliche Gefahren
Kinder und Jugendliche sind den Gefahren im Internet oft schutzlos ausgeliefert. (Symbolbild) - dpa

Experten fordern eine verlässliche Altersprüfung bei digitalen Diensten. Betreiber würden oft nur das Geburtsdatum abfragen und nicht ausreichend prüfen.

Die Politik müsse hier stärker durchgreifen, betonte Marc Jan Eumann laut «FAZ» von der Kommission für Jugendmedienschutz.

Löschpraxis und politische Reaktionen

«Jugendschutz.net» fordert eine bessere Löschpraxis der Anbieter. Inhalte werden meist erst nach offizieller Meldung entfernt.

Sollten Anbieter digitaler Plattformen gesetzlich zu strengen Alterskontrollen verpflichtet werden?

Bundesbildungsministerin Karin Prien bezeichnete die Zahlen als «alarmierend» und kündigte entschlossenes Handeln auf EU-Ebene an.

Die Plattform sieht weiterhin grosse Lücken beim Schutz von Kindern und Jugendlichen im Netz.

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