Kiewer Stadtrat verbietet russischsprachige «Kulturprodukte»
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew hat der Stadtrat ein Moratorium auf die öffentliche Nutzung russischsprachiger «Kulturprodukte» verhängt.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Stadtrat von Kiew hat ein Moratorium auf russischsprachige Kulturprodukte verhängt.
- Russisch sei die Sprache des «Aggressorstaates» und habe in Kiew nichts zu suchen.
- Dem Verbot unterliegen demnach Bücher, Musik, Filme, Theater- und Zirkusveranstaltungen.
«Es muss endgültig, ein für alle Mal, das russischsprachige Kulturprodukt auf dem Gebiet der Hauptstadt der Ukraine eingeschränkt werden.» Das sagte der Stadtratsabgeordnete Wadym Wassyltschuk von der nationalliberalen Partei Holos (Stimme) gemäss einer Mitteilung vom Donnerstag.
Dem Verbot unterliegen demnach Bücher, Musik, Filme, Theater- und Zirkusveranstaltungen. Russisch sei die Sprache des «Aggressorstaates» und habe in Kiew nichts zu suchen, hiess es von Wassyltschuk.
Russische Kultur in der Ukraine stark unter Druck
Für die Neuerung stimmten 71 der 120 Abgeordneten. Betroffen sind auch historische Werke von hohem künstlerischen Wert wie von Michail Bulgakow, einem der berühmtesten russischsprachigen Schriftsteller aus Kiew. Nicht mitgeteilt wurde, welche Strafen auf Verstösse stehen.
Seit dem prowestlichen Umsturz im Frühjahr 2014 und der Annexion der Krim wird im Land eine verstärkte Ukrainisierung betrieben. Die ukrainische Verfassung garantiert zwar bisher weiter die Nutzung des Russischen als einer der Minderheitssprachen des Landes. Doch wurde nach dem russischen Angriff auf die Ukraine vor mehr als 16 Monaten der Druck auf alles Russische verstärkt.












