In der Auseinandersetzung zwischen katholischen Kirche in Deutschland und dem Vatikan um den sogenannten synodalen Weg hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, Gespräche mit Papst Franziskus geführt.
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Papst Franziskus warnt das Silicon Valley (Archivbild). - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vorsitzender der Bischofskonferenz wertet Treffen als «konstruktiven Dialog».

Marx sei in den vergangenen Tagen in Rom auch mit dem Präfekten der Kongregation für die Bischöfe, Kardinal Marc Ouellet, zusammengekommen, teilte die Deutsche Bischofskonferenz am Freitag in Bonn mit. Dabei ging es demnach um den synodalen Weg.

«In beiden Gesprächen fand ein konstruktiver Dialog statt», der in die Beratungen der Vollversammlung der Bischofskonferenz einfliessen werde, erklärte Marx. Das oberste Gremium der Bischöfe kommt am Montag zu seiner viertägigen Herbstvollversammlung in Fulda zusammen. Im Mittelpunkt steht dabei der geplante Gesprächsprozess mit Laienvertretern über kirchenpolitisch heikle Fragen.

Mit dem synodalen Weg will die katholische Kirche in Deutschland auf die Missbrauchsskandale in der Kirche reagieren. Die Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) als Laienvertretung wollen ihn ab dem ersten Advent starten. In Gesprächsforen soll offen über kirchliche Reizthemen wie Macht, Sexualmoral, Lebensformen der Priester oder die Rolle der Frau in der Kirche gesprochen werden.

Die Pläne stiessen auf massive Vorbehalte im Vatikan. Kardinal Ouellet warnte die deutsche Kirche vor Entscheidungen zu Reizthemen wie Zölibat und Frauen in der Kirche und kritisierte auch die Beteiligung von Laien an Entscheidungen.

Kardinal Marx überreichte Papst Franziskus in Rom auch einen Brief, den Mitglieder der Bischofskonferenz und des ZdK am vergangenen Wochenende geschrieben hatten. Darin heisst es unter anderem: «Wir wollen die Ursachen des Missbrauchsskandals bekämpfen und unser Miteinander als Kirche erneuern.»

Die sogenannte gemeinsame Konferenz von Bischofskonferenz und ZdK machte deutlich, dass sie dabei das Gespräch mit dem Papst suchen will. «Wir wären dankbar, wenn wir auf dem synodalen Weg auch in einen persönlichen Austausch mit Ihnen kommen könnten, um unsere Nöte und Fragen, aber auch unsere Hoffnungen und Ideen mit Ihnen zu teilen», heisst es in dem Brief.

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